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Newsletter

Jugendschutz-Newsletter Nr. 9 vom 11.07.2018

dieser Newsletter beinhaltet Nachrichten und Rechercheergebnisse der letzten Wochen zu den unterschiedlichsten Handlungsfeldern des Kinder- und Jugendschutzes. Die Nachrichten geben nicht unbedingt die Meinung der BAJ wieder. Sie sind Ergebnisse redaktioneller Auswahl, Bearbeitung und Recherche, sie wollen einen Überblick über wichtige Ereignisse und Entwicklungen mit Bedeutung für den Kinder- und Jugendschutz geben. Der nächste Jugendschutz-Newsletter erscheint nach der Sommerpause in der 33. KW. Die BAJ wünscht schöne Sommerferien!

Kinder- und Jugendhilfe inklusiv

KJug 3-2018

KJug 3-2018

Der Anspruch, ein inklusives SGB VIII zu gestalten, wurde mit dem Entwurf eines Kinder- und Jugend-stärkungsgesetzes (bisher) nicht eingelöst. Hoffnung macht aber zumindest der Hinweis im aktuellen Koalitionsvertrag, dass das Kinder- und Jugendhilferecht weiterentwickelt werden soll. Darüber, wie ein inklusives SGB VIII aussehen soll, bestehen erhebliche Meinungsunterschiede. 
Eine weiterentwickelte Kinder- und Jugendhilfe und die verbesserte Leistungsgestaltung für junge Menschen mit Behinderung und ihre Familien wären ein wichtiger Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft. Inklusion ist jedoch mehr als die Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen in pädagogische Regelsysteme.
Die Herausforderungen, mit denen sich die Kinder- und Jugendhilfe konfrontiert sieht, sind immer wieder Thema in der Fachöffentlichkeit und auch im Kinder- und Jugendschutz stellt sich die Frage nach einer möglichen Neuorientierung. Die Autorinnen und Autoren der aktuellen Ausgabe von KJug geben Anregungen und Impulse für eine gelingende inklusive Praxis in verschiedenen Settings und zu verschiedenen Themen (Medien, Suchtgefahren, sexualisierte Gewalt).

Prof. Dr. Marion Felder, Prof. Dr. Katrin Schneiders: Inklusion: Kindeswohl oder Kindeswohlgefährdung?
Norbert Struck: Zuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe für alle Eingliederungshilfen an junge Menschen? Eine Zwischenbilanz
Petra Straubinger: Schutz vor sexuellem Missbrauch für ALLE Kinder und Jugendliche – Inklusive Schutzkonzepte Step by Step
Dr. Christine Ketzer: Nimm! Das Netzwerk Inklusion mit Medien aus NRW
Frank Schulte-Derne: Selektive Suchtprävention bei Menschen mit einer Intelligenzminderung. Das Programm »Sag Nein!« für Förderschulen
Prof. Dr. Una M. Röhr-Sendlmeier, Karine Gabrysch, Madeleine Bregulla: Einstellungen zu Erziehung und Partnerschaft – ein Zeitwandel von 2009 bis 2017
Theresa Katranitz: Partizipation von Jugendlichen am Beispiel kommunaler Jugendbeteiligung in
Baden-Württemberg unter besonderer Berücksichtigung der Stadt Friedrichshafen

Sigmar Roll: Computerspiele: Hilflose Eltern und umstrittene Hilfestellung

Die Ausgabe 3-2018 der Zeitschrift Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis (KJug) mit dem Titel »Kinder- und Jugendhilfe inklusiv« kann zum Preis von EUR 16,- (inkl. Versandkosten) beim Herausgeber bestellt werden: Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz, Mühlendamm 3, 10178 Berlin, Mail: kjug@bag-jugendschutz.de, Online: www.kjug-zeitschrift.de

 

Quelle: Presseinformation der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V., Berlin, 05. Juli 2018

Familien in Armut stärker von psychosozialer Mehrfachbelastung betroffen

Datenreport 2017 des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen erschienen

frühe Hilfen

Sind junge Familien, die in Armut leben und Sozialleistungen beziehen, häufiger von mehrfachen psychosozialen Belastungen betroffen als Familien, die nicht in Armut leben? Sind sie beispielsweise eher alleinerziehend oder früh Eltern geworden? Antworten auf diese Fragen liefert der Datenreport »Frühe Hilfen 2017«, den das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) gemeinsam mit dem Forschungsverbund des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und der Technischen Universität Dortmund herausgegeben hat.
Der Bericht enthält Daten, Analysen und Ausblicke zur Entwicklung der Frühen Hilfen in Deutschland und stellt Ergebnisse unterschiedlicher wissenschaftlicher Studien vor, unter anderem Daten der Studie »Kinder in Deutschland – KiD 0-3« des NZFH. Demnach sind Eltern mit Sozialleistungsbezug deutlich belasteter als Eltern, die nicht auf Transferleistungen angewiesen sind. So geben 28,4 Prozent der Befragten mit Sozialleistungsbezug vier und mehr Belastungsmerkmale an wie ›jemals Gewalt in einer Partnerschaft‹ oder ›Anzeichen einer Depression‹. Bei Eltern ohne staatliche Förderung sagten dies nur 3,7 Prozent. 
Zugleich beleuchtet der Bericht die Faktoren, die es Kommunen erschweren, mehr Gesundheitsfachkräfte in den Frühen Hilfen einzusetzen: So nennt über die Hälfte der Kommunen Fachkräftemangel und zu knapp bemessene finanzielle Ressourcen als Begründung für eine Unterversorgung. Beispielsweise wird nur knapp jede fünfte Familie, die in Armut lebt und angesichts der Mehrfachbelastung in der Fürsorge für ihren Säugling beeinträchtigt ist, von einer Familienhebamme oder einer vergleichbaren Gesundheitsfachkraft betreut. Vor dem Hintergrund eines erneuten Geburtenanstiegs von sieben Prozent im Jahr 2016 muss mit einer wachsenden Versorgungslücke gerechnet werden.
Der neue Datenreport beinhaltet zentrale Ergebnisse aus der Evaluation der Bundesinitiative Frühe Hilfen, die zum 31. Dezember 2017 endete. Seit dem 1. Januar 2018 fördert die Bundesstiftung Frühe Hilfen dauerhaft die Netzwerke Frühe Hilfen sowie die Angebote zur psychosozialen Unterstützung von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern. Das NZFH wird die Entwicklung in den Frühen Hilfen auch zukünftig wissenschaftlich begleiten und darüber berichten. 
Der Datenreport Frühe Hilfen 2017 steht zum Download unter www.fruehehilfen.de und kann dort unter der Bestellnummer 16000303 oder per E-Mail an order@bzga.de kostenfrei angefordert werden.
 
Träger des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut e. V. Das NZFH wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es unterstützt seit 2007 die Fachpraxis dabei, familiäre Belastungen und Ressourcen früher zu erkennen, bedarfsgerechte Angebote bereitzustellen und die Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen zu fördern.

 

Quelle: Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln, 04. Juli 2018

FSM-JAHRESBERICHT 2017

Jahresbericht

Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) hat am 09. Juli ihren Jahresbericht 2017 veröffentlicht. In diesem Jahr feierte die FSM in Berlin den 20. Geburtstag.
Auch veröffentlichte sie den »Jugendmedienschutzindex – Umgang mit onlinebezogenen Risiken«.
Die Studie gibt einen Überblick über Sorgen, Einstellungen, Wissen und Handeln von Eltern und Kindern bzw. Jugendlichen im Bereich Jugendmedienschutz. Etwa drei Viertel aller befragten Eltern benennen mindestens eine Sorge in Bezug auf die Online-Nutzung ihres Kindes. Mit zunehmendem Alter der Kinder verlagert sich das Spektrum der benannten Sorgen weg von verstörenden oder beängstigenden Inhalten hin zu Interaktionsrisiken. Der Jugendmedienschutzindex wurde von der FSM beauftragt und vom Hans-Bredow-Institut und dem JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis durchgeführt.

Die FSM unterhält u.a. die »Internetbeschwerdestelle«, wo jugendgefährdende (z.B. Selbstverletzung) oder illegale Onlineinhalte (z.B. Volksverhetzung oder Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern) an die FSM gemeldet werden können. Insgesamt bearbeitete das Team der FSM-Beschwerdestelle im Jahr 2017 5.614 Meldungen und erreichte damit einen historischen Höchststand.

2017 wurde im Projekt »Medien in die Schule« außerdem das neue Unterrichtsmaterial »Meinung im Netz gestalten« gemeinsam mit den Partnern Amadeu Antonio Stiftung und Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlicht. Die Unterrichtseinheit bereitet die Themen Meinungsbildung im Netz, Journalismus im digitalen Raum sowie Verbreitung von Falschinformationen und Verschwörungstheorien im Internet für die Schule auf. Darüber hinaus bietet die FSM mit den Internet Guides für Kids und für Eltern zwei Publikationen, die jeweils zielgruppengerecht aufklären. Durch die Beteiligung an der Initiative »#NichtEgal« setzt sich die FSM außerdem für eine demokratische Debattenkultur und gegen Hate Speech im digitalen Raum ein.

 

Quelle: Pressemeldung der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.), Berlin, 09. Juli 2018

Dialogkonferenz: Digitalen Kinderschutz stärken

DSiN

Rund eine Woche nach Veröffentlichung des Bildungsberichts 2018 luden die oberste Datenschützerin, Andrea Voßhoff (BfDI) und Deutschland sicher im Netz (DsiN) am 3. Juli zur Dialogkonferenz über digitalen Kinderdatenschutz nach Berlin. »Wenn es um die Nutzung digitaler Medien geht, wird über Kinder gesprochen, aber zu wenig mit ihnen«, erklärt Dr. Thomas Kremer, Vorstandsvorsitzender von Deutschland sicher im Netz. »Es geht um Schulen und digitale Bildungskonzepte, aber auch um verantwortungsvollen Umgang mit Medien in Freizeit und Familie.« An der Konferenz nahmen auch 60 Kinder aus Berliner Schulen teil, die von DsiN-Pädagogen im Rahmen des Projekts DigiBitS – Digitale Bildung trifft Schule zusammen mit der Initiative Datenschutz geht zur Schule auf das Thema vorbereitet wurden.

Die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff wies zur Konferenz auf die besondere Schutzbedürftigkeit junger Menschen hin: »Bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen in der Erziehung und im Unterricht sollte der Datenschutz für Kinder ein zentrales Thema sein. Dieses Thema sollte aber nicht alleine den Schulen auferlegt werden. Auch das Erziehungsumfeld der Kinder und Jugendlichen ist stärker einzubinden und aufzuklären, um Kinder auf die Risiken der neuen digitalen Welt vorzubereiten und für den Schutz eigener Daten zu sensibilisieren.«
Tatsächlich gaben 82 Prozent der Jugendlichen laut dem DsiN-Sicherheitsindex 2018 an, sich eine verstärkte Unterstützung im sicheren Umgang mit digitalen Medien zu wünschen. Nachholbedarf sehen die Schüler beim bewussten Umgang mit Risiken. Bei den digitalen Diensten stehen soziale Netzwerke (77 Prozent) und der Austausch vertraulicher Inhalte (55 Prozent) an erster Stelle. Auch Risiken des Diebstahls persönlicher Daten (30 Prozent) und Cybermobbing (11 Prozent) sorgen die jungen Verbraucher.

Über Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN): DsiN wurde auf dem 1. Nationalen IT-Gipfel ins Leben gerufen mit dem Ziel, als Ansprechpartner für Verbraucher und Unternehmen konkrete Hilfestellungen für mehr Sicherheitsbewusstsein im Netz zu leisten. In Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern und Partnern entwickelt der Verein Strategien und Maßnahmen zum sicheren Umgang in der digitalen Welt. 2007 übernahm das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat die Schirmherrschaft für DsiN. www.sicher-im-netz.de  

Über DigiBitS – Digitale Bildung trifft Schule: DigiBitS fördert die Vermittlung von Medienkompetenzen und IT-Sicherheit im Fachunterricht und unterstützt Lehrkräfte mit fächerbezogenen Materialien, Medienbildung in ihrem Unterrichtsfach zu realisieren. Neben einem Online-Materialpool bietet das Angebot eine Materialbox mit Unterrichtskonzepten und unterstützt Lehrkräfte durch Vernetzung und Weiterbildung vor Ort.   

 

Quelle: Pressemitteilung von Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN), Berlin, 03. Juli 2018

Empfehlungen des Europarats zu Kinderrechten im digitalen Umfeld

Die Empfehlungen des Europarats zu Kinderrechten im digitalen Umfeld sind vom Ministerkomitee verabschiedet worden. Damit ist die Grundlage geschaffen für eine kohärente multilaterale, völker- und europarechtlich unterlegte Begleitung des digitalen Wandels in Hinblick auf ein gutes Aufwachsen mit digitalen Medien.

New Recommendation adopted on children’s rights in the digital environment 
How to better protect and empower children as rights-holders in a digital world is at the core of  the new Recommendation adopted today by the Council of Europe’s Committee of Ministers. Building on international and European legal instruments, the text provides comprehensive guidelines for action by European governments.
The digital environment shapes children’s lives in many ways, creating opportunities and risks to their well-being and enjoyment of human rights. Governments are recommended to review their legislation, policies and practices to ensure that these adequately address the full range of the rights of the child. States should also ensure that business enterprises and other key partners meet their human rights responsibilities and are held accountable in case of abuses.
The Children’s rights webpage https://www.coe.int/en/web/children/-/new-recommendation-adopted-on-children-s-rights-in-the-digital-environment.  

 

Quelle: Pressemeldung des Europarats, Strassburg, 04. Juli 2018

Jugend- und Spielerschutz an Glückspielautomaten auf Autobahnhöfen und Rastplätzen bisher lückenhaft – Selbstverpflichtung der Branche ist wichtiger Schritt

Beim Jugend- und Spielerschutz an Glücksspielgeräten auf deutschen Rast- und Autohöfen gibt es erhebliche Lücken. Zu diesem Ergebnis kam eine von der Drogenbeauftragten Marlene Mortler initiierte Untersuchung durch den Arbeitskreis Spielsucht e.V. 
Der Arbeitskreis hat im Jahr 2017 an mehr als 600 bundesweiten Autohöfen und Rastplätzen geprüft, wie es um den Jugend- und Spielerschutz an Geldspielgeräten bestellt ist. Das Ergebnis: Die Mehrheit der Geräte war weder technisch gesichert, noch war das Personal ausreichend geschult. Auch die geforderten Informationsmaterialen zu den Risiken des Glücksspiels und zu Beratungsangeboten waren in vielen Fällen unzureichend.
Den Appell der Drogenbeauftragten an die Branche, für Abhilfe zu sorgen, nahm der Deutsche Automatenverband auf und lud Vertreter aus Autobahngastronomie und Suchthilfe zu einem Runden Tisch ein. Im Ergebnis haben sich die betroffenen Branchen zu weitergehenden Maßnahmen des Jugend- und Spielerschutzes und einer regelmäßigen Überprüfung der Standorte verpflichtet. Hinzu kommen die verpflichtende Schulung der betroffenen Mitarbeiter und klare Regeln für die Aufstellungsorte der Automaten.
Begleitet wurde der Prozess durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Der Parlamentarische Staatssekretär Steffen Bilger (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) erklärt: »Das BMVI begrüßt die Initiative des Rundes Tisches ausdrücklich. Auch auf den Rastanlagen an den Bundesautobahnen und auf den Autohöfen muss der Schutz von Jugendlichen und von Suchtgefährdeten vor dem Risiko, das von Geldspielautomaten ausgeht, gewährleistet sein. Die erarbeiteten Anforderungen und Maßnahmen werden hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten.«
Die beschlossenen Maßnahmen sollen im September 2018 und im Dezember 2018 durch den Arbeitskreis Suchthilfe e.V. kontrolliert und anschließend evaluiert werden. 

Weitere Informationen zum Thema Glücksspiel finden sich unter: www.drogenbeauftragte.de 
Informationen zum Arbeitskreis Spielsucht e.V. finden sich hier: http://akspielsucht.de/ 

 

Quelle: Pressemitteilung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Berlin, 09. Juli 2018

Dokumentation »Jetzt hör endlich auf!« zum Thema Jugendarbeit und sexualisierte Peergewalt

Doku jetzt

Am 18.Oktober 2017 fand gemeinsam mit dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), dem Deutschen Bundesjugendring (DBJR) und dem Bayerischen Jugendring (BJR) die Fachtagung »Jetzt hör endlich auf!« in Berlin statt. Die jetzt erhältliche, gleichnamige Dokumentation beleuchtet eine Vielzahl von Aspekten sexueller Übergriffe unter Jugendlichen im Kontext der Jugendverbandsarbeit. In sieben Einzelbeiträgen der Referentinnen und Referenten entsteht ein Gesamtbild der besonderen Herausforderungen und aktueller Fragestellungen. Die Dokumentation liefert zudem Praxisbeispiele und Lösungsansätze für die Prävention von sexualisierter Peergewalt.
Der Unabhängige Beauftragte, Johannes-Wilhelm Rörig: »Ziel muss es sein, mit pädagogischen Mitteln konsequent gegen sexuelle Gewalt unter Gleichaltrigen vorzugehen, damit klar wird, dass dies kein toleriertes Verhalten, sondern Unrecht darstellt und Hilfe holen richtig ist. Die jetzt vorliegende Dokumentation gibt eine wichtige Orientierung für alle, die in der offenen oder verbandlichen Jugendarbeit tätig sind.«
Derzeit erarbeitet der Unabhängige Beauftragte ein Folgeprojekt zum Thema sexualisierte Peergewalt für Schule, Jugendarbeit und Jugendhilfe.
Download der Tagungsdokumentation https://beauftragter-missbrauch.de/jetzt-hoer-endlich-auf 

 

Quelle: Pressemitteilung des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Berlin, 09. Juli 2018

Wahrnehmbarkeit von Hassrede weiter gestiegen, Zahl der Verursacher stabil

Neue forsa-Umfrage der Landesanstalt für Medien NRW bestätigt die Existenz einer »lauten Minderheit«

Die Landesanstalt für Medien NRW hat ihre 2016 und 2017 in Auftrag gegebene Befragung zur Wahrnehmung von Hassrede im Internet im Juni 2018 erneut durchgeführt und dabei um zwei interessante Aspekte erweitert.
Die Ergebnisse machen deutlich, dass Hassrede die Wahrnehmung der Internetnutzerinnen und -nutzer immer weiter durchdringt: 78 Prozent der Befragten – und damit 11 Prozent mehr als im Vorjahr – gaben an, schon einmal mit Hasskommentaren konfrontiert worden zu sein. Gleichzeitig stieg die Zahl derjenigen, die sich aktiv gegen Hassrede engagieren, indem sie Gegenrede üben oder Hasskommentare melden. Unverändert blieb die Zahl derjenigen, die zugaben, selbst schon einmal Hasskommentare verfasst zu haben: So haben lediglich ein Prozent der befragten Internetnutzerinnen und -nutzer, die schon mal mit Hassbotschaften im Netz konfrontiert worden sind, auch schon selbst einmal einen Hasskommentar verfasst. Zwei 2018 erstmals gestellte Fragen machen hierzu eine auffällige Diskrepanz deutlich, denn 35 Prozent der Befragten glauben, dass es mehr hetzerische als sachlich kommentierende User gibt und 39 Prozent sind der Ansicht, dass es im Internet mehr Hass- als Sachkommentare gibt.
Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW: »Die Ergebnisse zeigen, dass wir viel Hetze, aber wenige Hetzer im Netz haben – dies zeigt uns aber auch, dass es eine Chance gibt, den zunehmenden Hass im Internet in den Griff zu bekommen. Die Ergebnisse sollten uns ermutigen, die Kommunikation im Netz zurückzuerobern, um es wieder zu dem Ort zu machen, der es sein sollte: geprägt von einer freien, offenen und konstruktiven Debattenkultur. Maßnahmen wie die in unserem jüngsten Forschungsprojekt empfohlenen Steuerungsstrategien für Redaktionen sowie die Initiative Verfolgen statt nur Löschen erweisen sich als gute erste Ansätze, das destruktive und hetzerische ‚eine Prozent‘ zurückzudrängen und Diskussionen wieder zu zivilisieren.«

Ein Ergebnisbericht zur Studie sowie die ausführlichen Ergebnisse einschließlich eines Vergleichs mit den Vorjahren sind online abrufbar unter https://www.medienanstalt-nrw.de/foerderung/forschung/abgeschlossene-projekte/forsa-befragung-zur-wahrnehmung-von-hassrede.html  

 

Quelle: Pressemeldung der Landesanstalt für Medien NRW, Düsseldorf, 04. Juli 2018

Elternkompass zum Thema »Siehst du so aus wie ich?« Infos zum Umgang mit kindlichen Doktorspielen

Neue AJS-Veröffentlichung

siehst du so

Die Broschüre gibt Müttern und Vätern Informationen zur kindlichen sexuellen Entwicklung und der Gestaltung einer sexualfreundlichen Erziehung. Es werden Regeln für kindliche Doktorspiele thematisiert und Hinweise zum Umgang mit Grenzverletzungen gegeben.
Sie steht als PDF zum Download zur Verfügung. Druckexemplare können über die AJS per Mail bestellt werden unter schicha@mail.ajs.nrw.de

https://www.ajs.nrw.de/elternkompass-zum-thema-siehst-du-so-aus-wie-ich-infos-zum-umgang-mit-kindlichen-doktorspielen/

Quelle: Pressemeldung der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW, www.ajs.nrw.de, Köln, 22. Juni 2018 (aufgerufen am 09.07.2018)

Demokratie Inklusive. Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung

Fachtagung am 13./14. November 2018 in Berlin

Die Kindertagesbetreuung ist die erste Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsinstanz außerhalb der Familie und hat den Auftrag Kinder auf das Zusammenleben in einer vielfältigen, demokratisch verfassten Gesellschaft vorzubereiten. Diesem pädagogischen Anspruch kommt umso mehr Bedeutung zu, wenn demokratische Werte durch eine zunehmende gesellschaftliche und politische Akzeptanz von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Diskriminierung verstärkt unter Druck geraten. 
Doch wie kann dieser Anspruch umgesetzt werden? Welche Konzepte gibt es für die Praxis und welche relevanten Handlungsebenen sind einzubeziehen, damit frühe Demokratiebildung gelingt? Diesen und anderen Fragen will die Fachtagung »Demokratie inklusive« nachgehen. In einem einführenden Statement wird Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey die gesellschaftliche Bedeutung von Demokratieförderung im frühkindlichen Bereich beleuchten. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, in Podiumsdiskussionen, Workshops und anderen partizipativ angelegten Formaten bestehende Ansätze und Konzepte der Demokratiebildung und Antidiskriminierung kennenzulernen und mit Expertinnen und Experten aus Praxis und Wissenschaft darüber ins Gespräch zu kommen. 
Die Teilnahme an der Fachtagung ist kostenlos. Die Gesamtzahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Anmeldeschluss ist der 05.10.2018. 
Detaillierte Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden sich unter www.duvk.de/fachtagung2018 

 

Quelle: Meldung der Koordinierungsstelle Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung c/o Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, Berlin, 02. Juli 2018

JUGEND – CANNABIS – PRÄVENTION: WIE GEHT’S JETZT WEITER?
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NEWSLETTER 4/2024
Im Fokus des aktuellen Jugendschutz-Newsletters steht die Diskussion um die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene. Die Ausgabe 2-2023 von KJug passt in diesem Zusammenhang zu den in der verg ...
Besser gestern als morgen – Änderung des §184b StGB aus Sicht des Kinder- und Jugendschutzes
Unter diesem Titel hatte die BAJ am 02. Februar Parlamentarierinnen und Parlamentarier zu einem digitalen Austausch zur anstehenden Reform des § 184b eingeladen. Abgeordnete von SPD, Grünen ...
Wie geht’s unseren Kindern und Jugendlichen? – Zur mentalen Gesundheit junger Menschen - KJug 1/2024
Die vergangenen Jahre haben allen Menschen viel abverlangt. Eine Pandemie, ein Krieg, eine Wirtschaftskrise, noch ein Krieg und der Klimawandel, all dies hat auch das Aufwachsen von Kindern und Jugend ...
KJug 1/2024 Titelblatt
Wie geht’s unseren Kindern und Jugendlichen? – Zur mentalen Gesundheit junger Menschen

Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis Ausgabe 1/2024

Die vergangenen Jahre haben allen Menschen viel abverlangt. Eine Pandemie, ein Krieg, eine Wirtschaftskrise, noch ein Krieg und der Klimawandel, all dies hat auch das Aufwachsen von Kindern und Jugend ...
KJug 4/2023 Titelblatt
Peer-to-Peer im Jugendschutz

Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis Ausgabe 4/2023

Nicht erst seit den Silvesterkrawallen und den außergewöhnlichen Straftaten von strafunmündigen Kindern ist die Gewaltprävention in Deutschland im Fokus der (Fach)Öffentlichk ...
Titelblatt KJUG 3-2023
Prävention contra Jugendgewalt

Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis Ausgabe 3/2023

Nicht erst seit den Silvesterkrawallen und den außergewöhnlichen Straftaten von strafunmündigen Kindern ist die Gewaltprävention in Deutschland im Fokus der (Fach)Öffentlichk ...
Dossier 1-2023 Titelblatt
Dossier 1/2023 Digitale Spiele. Kinder- und Jugendschutz durch gesetzliche Altersfreigaben
Im aktuellen Dossier stehen die Altersfreigaben bei Computerspielen im Fokus. Vor dem Hintergrund der Novellierung des Jugendschutzgesetzes wurden verschiedene Regelungen eingeführt, die sich auc ...

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