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Newsletter

Jugendschutz-Newsletter Nr. 5 vom 10.04.2019

dieser Newsletter beinhaltet Nachrichten und Rechercheergebnisse der letzten Wochen zu den unterschiedlichsten Handlungsfeldern des Kinder- und Jugendschutzes. Die Nachrichten geben nicht unbedingt die Meinung der BAJ wieder. Sie sind Ergebnisse redaktioneller Auswahl, Bearbeitung und Recherche, sie wollen einen Überblick über wichtige Ereignisse und Entwicklungen mit Bedeutung für den Kinder- und Jugendschutz geben.

Novellierung des Jugendmedienschutzes

Bundesjugendministerin Dr. Franziska Giffey teilte am 2. April 2019 im Rahmen einer Presseerklärung zur Vorstellung des Lageberichts »Islamismus im Netz 2018« mit, dass die Bemühungen um ein neues Jugendmedienschutzgesetz nun Gestalt annehmen: »Wir werden in diesem Jahr, 2019, einen Gesetzesvorschlag zur Novellierung des Jugendmedienschutzes vorlegen. Ziel ist, die Betreiber stärker in die Pflicht zu nehmen – z.B. durch sichere Voreinstellungen in Online-Chats, niedrigschwellige Melde- und Hilfesysteme oder klare Alterskennzeichnungen. Anbieter von Plattformen und Diensten im Internet müssen sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche nicht mit extremistischen Inhalten konfrontiert und radikalisiert werden. Und wir müssen junge Menschen zum eigenverantwortlichen Handeln befähigen.«

Anlässlich des 25. Jubiläums der FSF (Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V.) am 4. April 2019 plädierten Akteure aus Politik, Medienwirtschaft und -wissenschaft für einen plattformübergreifenden und transparenten Jugendmedienschutz. Altersfreigaben und Schutzmechanismen müssten unabhängig vom Verbreitungsweg greifen, um nachvollziehbar zu sein. 
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey lobte in ihrem Grußwort zur Jubiläumsveranstaltung die wertvolle Arbeit der FSF und ging erneut auf die Planung zu einem Jugendmedienschutzgesetz ein. »Wir wollen zu einer einheitlichen Systematik bei der Vergabe von Altersfreigaben kommen. Die Regelungen sollten anknüpfen an die Inhalte und deren Gefährdungsgrad, nicht an den Weg, über den die Inhalte verbreitet werden. In enger Abstimmung mit den Ländern werden wir in den kommenden Monaten an der notwendigen Modernisierung des Jugendschutzgesetzes arbeiten. Erziehende müssen in Alterskennzeichen und Altersfreigaben vertrauen können. Dafür wollen wir auch die Anbieter im In- und Ausland stärker in die Pflicht nehmen. Ziel muss es sein, Kinder und Jugendliche zu schützen, Orientierung zu geben und Regeln schlussendlich auch durchzusetzen.«

 

Quelle: Presseerklärung des Bundesjugendministeriums vom 02. April 2019 und der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V., Berlin, 04. April 2019

Digitaler Kinder- und Jugendschutz

KJug 2-2019

Kjug 2-19

Das Internet ist aus Sicht vieler junger Menschen ein großer virtueller Spielplatz, auf dem gespielt, kommuniziert und gelernt wird. Die vielfältigen Möglichkeiten des Austauschs und der Wissensaneignung sind jedoch nur die eine, positive Seite, dem gegenüber steht die Konfrontation mit möglichen Gefährdungen z.B. durch Cybermobbing, Sexting, Grooming. 
Da Konfrontations- und Kommunikationsrisiken nicht gänzlich ausgeschlossen werden können, muss der Kinder- und Jugendschutz dringend auch auf den digitalen Raum übertragen werden, wie der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, in KJug betont. Eine wesentliche Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe besteht in der Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt mit digitalem Medieneinsatz, u.a. mittels Schutzkonzepten. 
Die Autorinnen und Autoren der vorliegenden Ausgabe nehmen verschiedene Institutionen in den Blick. So werden beispielsweise die Aufgaben und Möglichkeiten von Schulen, Jugendämtern und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und der Polizei, sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis diskutiert. Medienkompetenzförderung, Sexualpädagogik und Kriminalprävention haben in diesem Zusammenhang ihre je spezifischen Parts, um Kindern und Jugendlichen ein bestmögliches Aufwachsen (mit Medien) zu ermöglichen. Ein digitaler Kinder- und Jugendschutz bedarf dementsprechend sowohl pädagogischer als auch ordnungsrechtlicher Regelungen.

Prof. Dr. Jürgen Budde, Prof. Dr. Maika Böhm, Victoria Wesemann, Christina Witz: Zum Verhältnis von Sexualität und digitalen Medien in Schule am Beispiel Sexting
Prof. Dr. Frederic Vobbe, Katharina Kärgel: Sexualisierte Gewalt mit digitalem Medieneinsatz. Herausforderungen und Handlungsfelder im fachpädagogischen Umgang 
Prof. Dr. Daniel Hajok: Sexualisiertes Austauschhandeln und sexuelle Belästigungen bei WhatsApp, Instagram & Co. Erfahrungen und Sichtweisen Jugendlicher
Thomas-Gabriel Rüdiger: Braucht der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet eine digitale Generalprävention?
Johannes-Wilhelm Rörig: Im Fokus: »Gewinnmaximierung darf nicht vor Kinderschutz stehen!«
Dr. Dirk Bange: Sexualisierte Gewalt und die Jugendämter
Eva Sobieszek, Marc Flückiger: Schweizerische Kommission Jugendschutz im Film
Sigmar Roll: § 176 StGB – eine Strafvorschrift mit vielen Facetten (Recht)
Die Jugendschutzfrage: Schüleraustausch und kein Sex? Eine rechtliche Einschätzung einiger Programmregeln
Aktuelle Studie: Kinder. Bilder. Rechte. Persönlichkeitsrechte von Kindern im Kontext der digitalen Mediennutzung in der Familie

Die Ausgabe 2-2019 der Zeitschrift Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis (KJug) mit dem Titel »Digitaler Kinder- und Jugendschutz« kann zum Preis von EUR 16,- (inkl. Versandkosten) beim Herausgeber bestellt werden: Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz, Mühlendamm 3, 10178 Berlin, Mail: kjug@bag-jugendschutz.de, Online: www.kjug-zeitschrift.de

 

Pressemeldung der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz, Berlin, 04. April 2019

Kabinett beschließt neue Amtszeit von Johannes-Wilhelm Rörig als Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs

Das Bundeskabinett hat am 27. März auf Vorschlag von Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey Herrn Johannes-Wilhelm Rörig das Amt des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs für weitere fünf Jahre übertragen. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey: »Ich freue mich, dass Herr Rörig bereit ist, das Amt des Unabhängigen Beauftragten für weitere fünf Jahre auszuüben und danke ihm und seinem Team. Laut polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2017 13.500 Kinder und Jugendliche Opfer von sexualisierter Gewalt und Ausbeutung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht für Deutschland von einer Million betroffener Mädchen und Jungen aus, die sexuelle Gewalt erlebt haben oder erleben. Das zeigt wie wichtig es ist, den Akteuren vor Ort mehr Sicherheit im Umgang mit sexualisierter Gewalt zu geben.« Bundesministerin Giffey und der Unabhängige Beauftragte Johannes-Wilhelm Rörig werden anlässlich des »Europäischen Tages gegen sexuelle Gewalt und Ausbeutung von Kindern« am 18. November 2019 erstmals einen »Nationalen Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen« einberufen. Ziel ist es, gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Bund und Ländern, Wissenschaft und Fachpraxis sowie unter Beteiligung des Betroffenenrats und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission wirksame und ressortübergreifende Vorhaben zu entwickeln und zu begleiten. 
Informationen und Hilfeangebote finden sich unter: Hilfetelefon Sexueller Missbrauch: 0800 – 22 55 530 (kostenfrei und anonym) und www.hilfeportal-missbrauch.de

 

Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin, 27. März 2019

Kinderkommission des Deutschen Bundestages erinnert an »Internationalen Kinderbuchtag«

Seit mehr als 50 Jahren wird jährlich am 2. April der »Internationale Kinderbuchtag« begangen. Es ist kein Zufall, dass dieser Tag auf den Geburtstag des dänischen Schriftstellers und Dichters Hans Christian Andersen fällt. Zählt Andersen doch neben einigen anderen zu den großen europäischen Märchendichtern und Kindergeschichtenerzählern. Mit dem »Internationalen Kinderbuchtag« soll die Freude am Lesen geweckt werden. Lesen ist der Schlüssel zur Wissensgesellschaft – und zur eigenen Fantasie. Kinderbücher führen Kinder an die Freude des Lesens heran und regen zum Nachdenken an. Sie wecken die Neugier auf die vielfältigsten Themen, fördern das Sprachvermögen und den Wortschatz. 
Erzieherinnen und Erzieher, Pädagoginnen und Pädagogen und vor allem die Eltern sind aufgerufen, die Freude und Begeisterung am Lesen zu wecken. Kommunen sind aufgerufen, Lese- und Bücherräume für Kinder vorzuhalten, um allen Kindern gleichermaßen einen Zugang zu Büchern und damit Bildung zu gewähren. Vorlesen und Lesen mit Kindern sollte in den Familien und Kitas zum Alltag gehören. Denn Lesen öffnet Horizonte! 
Die Vorsitzende der Kinderkommission des Deutschen Bundestages, Susann Rüthrich, erklärt: »Ich weiß, wie wichtig frühes und regelmäßiges Vorlesen ist. Meinen drei Kindern lese ich jeden Tag vor und kann ihnen damit meine Liebe zu den Büchern weitergeben. Das Bücherregal bei uns zu Hause ist schon sehr voll und dennoch gibt es immer neue Entdeckungen, die dazukommen. Und mal ehrlich: Was gibt es Schöneres als leuchtende Kinderaugen, wenn sie von Abenteuern und tollen Geschichten hören?«

 

Quelle: Pressemitteilung der Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder, Berlin, 01. April 2019

Interessenbekundungsverfahren für das Bundesprogramm »Fachkräfteoffensive« gestartet

Für eine verlässliche frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung in hoher Qualität werden gut ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher gebraucht. Aktuelle Berechnungen zeigen allerdings, dass sich die Personallücke in der Frühen Bildung weiter verschärft: bis zum Jahr 2025 könnten knapp 190.000 Personen fehlen. Damit frühe Bildung überall gelingt und sich mehr Menschen für den abwechslungsreichen und wichtigen Beruf der Erzieherin oder des Erziehers entscheiden, muss dieser attraktiver werden. Um das zu erreichen, unterstützt das Bundesfamilienministerium mit dem Bundesprogramm »Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher: Nachwuchs gewinnen und Profis binden« Länder und Träger dabei, pädagogische Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.

Zuschüsse können Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen für die folgenden drei Bereiche erhalten:

• Praxisintegrierte vergütete Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher

• Praxisanleitung durch professionelle Begleitung der Fachschülerinnen und Fachschüler (Förderung für die
  Qualifizierung und für die Anleitungszeit)

• Perspektiven mit dem Aufstiegsbonus für Profis

Damit soll die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher attraktiver gestaltet, die Ausbildungsbegleitung durch zusätzliche Anleitungsfachkräfte gestärkt und Aufstiegsmöglichkeiten erweitert werden. Zusammen mit dem Gute-KiTa Gesetz fördert die Fachkräfteoffensive so die Qualität in Kitas. Denn motiviertes und gut ausgebildetes pädagogisches Personal trägt dazu bei, allen Kindern in Deutschland Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung, Erziehung und Betreuung zu ermöglichen.

Interessierte Träger von Kindertageseinrichtungen können sich ab sofort online über das Interessenbekundungsverfahren zum Bundesprogramm »Fachkräfteoffensive« für die Förderung bewerben:

www.bundesprogramm-fachkraefteoffensive.de

Hinweis: In den folgenden Bundesländern wurde das Interessenbekundungsverfahren bereits gestartet: Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Hier können interessierte Träger bis zum 18. April 2019 eine Interessenbekundung einreichen.

In den übrigen Bundesländern startet das Auswahlverfahren später, der Start wird auf der Website www.fruehe-chancen.de bekannt gegeben.

 

Quelle: Frühe Chancen, www.fruehe-chancen.de, aufgerufen am 29. März 2019

Internationale Computerspielesammlung: Spiele-Datenbank geht online

ics logo

Die Internationale Computerspielesammlung steht als Datenbank online und ist für alle Interessierten zugänglich. Ziel des auch von der Bundesregierung geförderten Projekts ist, die Sammlung zur weltweit umfangreichsten und bedeutendsten Datenbank auszubauen, sagte Çigdem Uzunoglu, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Spielekultur. Aktuell fasst sie rund 40.000 Computer- und Videospiele, die seit den 70er Jahren auf den Markt gekommen sind. Geplant sind gut 60.000 Titel, die mit Cover, Erscheinungsdatum und Hintergrundinfos ins Netz gestellt werden sollen.
Mit dem Start der Online-Datenbank sei das Ziel der auch von der Bundesregierung geförderten ersten Projektphase umgesetzt; in der nun folgenden zweiten Projektphase soll die Sammlung auch physisch an einem Ort zusammengetragen werden. Die Sammlung soll zur weltweit umfangreichsten und bedeutendsten Datenbank und zum Leuchtturm für den Games-Standort Deutschland werden.
»Während immer mehr Institutionen auf der Welt damit beginnen, Computerspiel-Sammlungen aufzubauen, können wir durch das Zusammenlegen der gemeinsamen Bestände der ICS-Partner auf einen Schlag die weltweit größte Sammlung erschaffen«, sagte Felix Falk, Geschäftsführer des Branchenverbands game. Die Branche hofft jetzt auf finanzielle Unterstützung aus der Politik.

Mit Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) hat sie schon eine Mitstreiterin: »Die internationale Spielesammlung muss in Deutschland stehen«, bekräftigt Bär. Sie selbst sei gewissermaßen familiärer Teil der Sammlung, da sie einige Atari-Spiele ihres Großvaters an die Initiatoren übergeben habe. Auch der Bundestagsabgeordnete Rüdiger Kruse setzt sich für das ambitionierte Projekt ein. Es sei eine starke Idee gewesen, und es sei an der Zeit, sie jetzt zügig umzusetzen, sagte der zuständige Berichterstatter im Haushaltsausschuss des Bundestages.

https://www.internationale-computerspielesammlung.de/de/

 

Quelle: Heise Medien, Newsticker online, https://www.heise.de/newsticker/meldung/, aufgerufen 04. April 2019

Vorstellung neuer Eltern-Informationsbroschüren zu Computerspielen

JFF Broschüren

Im Mittelpunkt der acht Broschüren stehen konkrete Alltagsprobleme von Familien mit Computerspielen. Diese werden anhand der Sichtweisen von Eltern und Jugendlichen erklärt, pädagogisch erläutert und durch weitere Informationsquellen und Anlaufstellen bei Problemen ergänzt. Die Broschüren geben Eltern praktische Informationen und einen alltagstauglichen Rat für ihr Erziehungshandeln und stehen in deutscher, englischer und türkischer Sprache zur Verfügung. 
Für Bayerns Familienstaatssekretärin Carolina Trautner steht fest: »Digitale Spiele sind heute Teil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Damit die Balance zwischen Spaß und Kindeswohl stimmt, dürfen wir die jungen Menschen dabei nicht alleine lassen. Die neuen Broschüren des JFF geben Eltern wertvolle Orientierung und alltagstaugliche Tipps für einen verantwortungsvollen Umgang mit den neuesten Gaming-Trends.« 

Themeninhalte der Broschüren:
1.      Sag mir deinen Nickname und ich sage dir, wer du bist! (Thema Daten)
2.      Money Money Money! (Thema Geld)
3.      Gameboys und Gamegirls! (Thema Geschlecht)
4.      Und Kopfschuss! (Thema Gewalt)
5.      Du Opfer! (Thema Kontaktrisiken)
6.      Die Stars der Generation »Gaming« (Thema Medienkultur)
7.      Let’s Play! (Thema Recht auf Spielen)
8.      Mach‘ die Kiste aus! (Thema Zeit) 

Die Broschüren können kostenfrei online unter games.jff.de heruntergeladen oder per E-Mail an medienzentrum@jff.de bestellt werden. 

 

Quelle: Internetpräsenz des JFF Institut für Medienpädagogik, www.jff.de/meldungen/details/vorstellung-neuer-eltern-informationsbroschueren-zu-computerspielen/, aufgerufen am 20. März 2019

Kinder- und Jugendhilfereport 2018

Bund, Länder und Kommunen haben die Ausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt, doch die finanziellen Anstrengungen reichen noch nicht aus, zeigt der neue Kinder- und Jugendhilfereport. 

Die Ausgaben von Bund, Ländern und Kommunen für die Kinder- und Jugendhilfe haben sich innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt – auf etwa 45 Milliarden Euro im Jahr 2016. Nicht nur der Ausbau der Kindertagesbetreuung trug wesentlich zu dieser Steigerung bei, sondern auch der verstärkte Kinderschutz. Das zeigt der Kinder- und Jugendhilfereport 2018, den die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik im Forschungsverbund Deutsches Jugendinstitut/Technische Universität Dortmund veröffentlicht hat. Der Report fasst aktuelle Daten und Fakten zu den vielfältigen Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe zusammen und bietet damit eine Grundlage für die aktuellen Diskussionen über die Kinder- und Jugendhilfe – sei es der Ausbau der Kitas, das Handeln im Spannungsfeld zwischen staatlicher Schutzverantwortung und elterlicher Autonomie oder die Personalnot in Jugendämtern, Heimen und anderen Institutionen. 

Die Kinder- und Jugendhilfe ist längst zu einem elementaren Teil des deutschen Sozialsystems geworden. Die überwiegend gemeinnützigen, zivilgesellschaftlichen Träger stellen einerseits Betreuungs-, Bildungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche bereit, andererseits bieten sie auch gezielte Unterstützung für Familien mit Problemen sowie für Kinder und Jugendliche in Notsituationen. »Benötigt werden dafür fachlich starke Jugendämter als Kompetenzzentren vor Ort«, sagt Thomas Rauschenbach, Direktor des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und Sprecher der Autorengruppe des Reports. 

Ein kompakter Überblick über zentrale Ergebnisse zu den einzelnen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe ist zu finden unter www.dji.de/Kinder-undJugendhilfereport2018 

 

Quelle: Pressemeldung des Deutschen Jugendinstituts (DJI), München, 25. März 2019

Neues Praxisbuch Suchtprävention für den Einsatz in Schulen, in der Jugendarbeit, Suchthilfe und in Ausbildungsbetrieben

Blu Sucht

Ein kompaktes Praxisbuch für die Suchtprävention hat blu:prevent, die Suchtpräventionsarbeit des Blauen Kreuzes in Deutschland, veröffentlicht und stellt die erste Auflage verantwortlichen Akteuren in der Suchtprävention kostenlos zur Verfügung. Klassische und innovative Prävention treffen in diesem Praxisbuch aufeinander, das auf 140 Seiten vielfältige Informationen rund um die Suchtprävention für den Einsatz bei Jugendlichen bereithält. Die schnelle und kompakte Wissensvermittlung soll zur präventiven Arbeit mit jungen Menschen anregen und gleichzeitig eine straffe fachliche Grundlage bilden.
Neben einer Einführung in das Thema »Jugendkultur« enthält das Praxisbuch Basiswissen zu Hintergründen der Suchtentwicklung, Suchtmitteln, Verhaltenssüchten, vermittelt Zahlen und Fakten und erläutert Ansätze zur Hilfe. Auch zeigt es anschaulich wesentliche Informationen für suchtpräventives Handeln auf: Konzepte, Best Practice-Modelle, Handlungsmöglichkeiten bei konsumierenden Jugendlichen, Gesetzeslagen sowie Erläuterungen zur motivierenden Gesprächsführung und zu Zielen und Zielgruppen. Darüber hinaus gibt es Literatur- und Filmempfehlungen, hilfreiche Internetseiten, Apps, Arbeitsmaterialien, Unterrichtsabläufe und Spielideen.
Das Praxisbuch kann unter https://interact.bluprevent.de/ (inklusive Zugangsdaten) oder alternativ neben weiteren Produkten im SHOP auf www.bluprevent.de bestellt werden (solange Vorrat reicht). 

 

Quelle: Pressemitteilung Blaues Kreuz in Deutschland, Wuppertal, 21. März 2019

BLICKPUNKT Kinder- und Jugendschutz »Gewalt im Netz«

Sexting, Cybermobbing & Co.

Blickpunkt

Handy, Smartphone, Tablet & Co. sind allgegenwärtig und werden heutzutage selbstverständlich zur Kommunikation und Unterhaltung – nicht nur von Kindern und Jugendlichen – genutzt. Der »Cyberspace« ist fest in die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen eingebunden und eröffnet eine Vielzahl konstruktiver Möglichkeiten sowohl beim Gebrauch des Internets als auch beim Missbrauch von Onlineangeboten.
Der Band nimmt verschiedene Aspekte aus Sicht von Wissenschaft und Praxis in den Blick und bündelt damit unterschiedliche Facetten von Gewalt in oder mittels Onlinemedien. Die Autorinnen und Autoren stellen Forschungsergebnisse und Analysen dar, schärfen die Sicht auf spezifische Aspekte und zeigen Präventionsansätze für Schule und Jugendhilfe auf.

Hrsg.: Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V.
Berlin 2015. 208 Seiten, DIN-A 5, 5,00 €, ISBN 978-3-00-049233-4
Weitere Informationen und Bezug auf www.bag-jugendschutz.de/publikationen

 

Werbung der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V., Berlin

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