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Newsletter

Jugendschutz Newsletter Nr. 2 vom 12.02.2020

dieser Newsletter beinhaltet Nachrichten und Rechercheergebnisse der letzten Wochen zu den unterschiedlichsten Handlungsfeldern des Kinder- und Jugendschutzes. Die Nachrichten geben nicht unbedingt die Meinung der BAJ wieder. Sie sind Ergebnisse redaktioneller Auswahl, Bearbeitung und Recherche, sie wollen einen Überblick über wichtige Ereignisse und Entwicklungen mit Bedeutung für den Kinder- und Jugendschutz geben.

Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern müssen dauerhaft finanziert sein

Der Bundestag ist aufgerufen, die Grundlagen dafür zu schaffen

Nacoa

Vom 9. bis 15. Februar 2020 findet zum elften Mal die bundesweite Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien statt. Wie jedes Jahr sind in der Woche um den Valentinstag (14. Februar) alle Menschen und Institutionen zum Mitmachen eingeladen, denen Kinder aus Suchtfamilien am Herzen liegen. Ca. drei Millionen Kinder in Deutschland leben mit Eltern zusammen, die alkohol- oder drogenkrank sind. Doch obwohl dieses Problem jedes sechste Kind betrifft, gibt es in Deutschland immer noch zu wenige Hilfeangebote für sie.
Auf einhellige Zustimmung stieß bei den Initiator/-innen und Unterstützer/-innen der Aktionswoche ein Statement der Bundesfamilienministerin. Franziska Giffey hatte sich jüngst in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland für mehr Hilfen für suchtbelastete Familien und ihre Kinder ausgesprochen. »Das ist ein hoffnungsvolles Zeichen«, sagt Henning Mielke von der bundesweiten Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien, NACOA. »Allerdings reicht es nicht aus, den Kindern nur einen elternunabhängigen Anspruch auf Beratung einzuräumen, wie es jetzt vorgesehen ist. Wenn sie nicht anschließend in ein Unterstützungsangebot weitervermittelt werden, ist für die Kinder nicht viel gewonnen.« An solchen Angeboten aber mangelt es in Deutschland. Bundesweit gibt es nur ca. 200 spezialisierte Angebote für die drei Millionen betroffenen Kinder!
Eine vom Bundestag einberufene Arbeitsgruppe hat zwar Empfehlungen erarbeitet. Doch in ihrem Abschlussbericht sind die vom Parlament geforderten Vorschläge für eine Finanzierung flächendeckender Angebote nicht enthalten, weil die in die Arbeitsgruppe berufenen Expert/-innen und die beteiligten Bundesministerien sich nicht einigen konnten.

Von der 11. Aktionswoche ergeht daher die Aufforderung an den Deutschen Bundestag, die Finanzierung von Hilfeangeboten für Kinder suchtkranker Eltern auf eine solide gesetzliche Grundlage zu stellen und finanziell abzusichern! Dafür bedarf es einer konzertierten Aktion von Bund, Ländern und Gemeinden. Die 2020 anstehende Novellierung des Sozialgesetzbuches VIII (Kinder- und Jugendhilfe) ist hierfür die entscheidende Weichenstellung. Als positives Beispiel ist die Förderung von Hilfeangeboten für Kinder suchtkranker Eltern in Berlin zu nennen. 
Die bundesweite Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien ist mit einem umfangreichen Angebot von 120 Veranstaltungen in über 60 deutschen Städten gestartet. Viele davon sind Weiterbildungen für Fachkräfte.
Das Programm der Aktionswoche ist unter www.coa-aktionswoche.de zu finden.
Zeitgleich finden Aktionswochen auch in den USA, Großbritannien, Schweden, der Schweiz und in Slowenien statt.

Anmerkung: Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz hat zum Thema »Kinder suchtkranker und psychisch kranker Eltern« eine Sammlung von Beiträgen aus Wissenschaft und Praxis veröffentlicht. Weitere Informationen unter info@bag-jugendschutz.de 

 

Quelle: Pressemeldung von NACOA Deutschland e.V., Berlin, 10. Februar 2020

EU Kids Online 2020: Europas Kinder brauchen mehr Tipps fürs sichere Surfen

Neue europäische Studie zur Online-Erfahrung von Kindern und Jugendlichen in 19 Ländern veröffentlicht

Die Mehrheit der europäischen Kinder und Jugendlichen im Alter von 9 bis 16 Jahren nutzt ihr Smartphone »täglich« oder »fast ständig«. Damit ist sowohl der Anteil der Smartphone-Nutzer als auch die Dauer ihrer Internetnutzung im Vergleich zu 2010 erheblich gestiegen. In einigen Ländern hat sich die Zeit, die Heranwachsende jeden Tag online verbringen, sogar fast verdoppelt. Trotzdem erhalten viele Kinder bisher wenig Unterstützung und Hinweise für eine sichere Online-Nutzung — weder von Eltern noch von Lehrern oder Freunden. Dabei sind vor allem Eltern und Freunde als Ansprechpartner bei negativen Online-Erfahrungen gefragt, Lehrer/-innen oder Fachkräfte hingegen werden nur selten um Rat gebeten. Dies sind Ergebnisse der international vergleichenden EU-Kids-Online-Studie, die das Forschungsnetzwerk anlässlich des Safer Internet Days veröffentlicht. 

Die Studie »EU Kids Online 2020: Survey Results from 19 Countries« untersucht die Online-Chancen, -Risiken und -Erfahrungen von Kindern im Alter von 9 bis 16 Jahren in Europa und wiederholte eine Untersuchung von 2010, so dass die Ergebnisse über zehn Jahre verglichen werden können. Teams des EU Kids Online-Netzwerks in den einzelnen Ländern haben dafür zwischen Herbst 2017 und Sommer 2019 insgesamt 25.101 Kinder befragt. In den Vergleich sind auch die Daten aus einer deutschen Repräsentativbefragung eingegangen. 

Fehlende Unterstützung von Lehrern und Fachkräften
Sieben (Slowakei) bis 45 Prozent (Malta) der europäischen Kinder und Jugendlichen haben nach eigener Aussage im letzten Jahr online etwas erlebt, das schlimm oder verstörend für sie war. Die meisten von ihnen gaben an, so etwas sei nur sporadisch, d.h. ein paar Mal im Jahr, vorgekommen. Die meisten haben sich daraufhin ihren Eltern oder Freunden anvertraut. Lehrer oder geschulte Fachkräfte wurden nur selten um Rat gebeten. Darüber hinaus gaben bis zu 25 Prozent der Kinder an, dass sie von Eltern, Lehrern oder Freunden nie oder fast nie Hinweise für eine sichere Online-Nutzung erhalten haben.

Deutsche Kinder scheinen mit Online-Risiken vergleichsweise gut umgehen zu können
»Obwohl die meisten Kinder und Jugendlichen in Deutschland verhältnismäßig häufig das Internet nutzen, ist das Spektrum an Online-Aktivitäten – ähnlich wie bei den italienischen Kindern – vergleichsweise eng. Wenn sie Online-Risiken begegnen, scheinen sie mit diesen gut umgehen zu können, zumindest nehmen die meisten diese Erfahrungen nicht als belastend wahr. Die Befunde verweisen darauf, dass Kinder aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten sich hinsichtlich ihres Risikoverständnisses und ihrer Risikowahrnehmung unterscheiden«, fasst Prof. Dr. Uwe Hasebrink, Direktor des Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut und Koordinator des EU Kids Online-Forschungsverbundes, die Ergebnisse zusammen.

Die Konfrontation mit einem Risiko muss nicht zwangsläufig negative Folgen haben. Dennoch gilt es, insbesondere diejenigen im Blick zu haben, die negative Erfahrungen machen und denen entsprechende Medien- und Bewältigungskompetenzen fehlen.
 
Weiterführende Informationen: Der vollständige englischsprachige Bericht ist unter www.eukidsonline.net verfügbar.

 

Quelle: Pressemeldung des Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI), Hamburg, 07. Februar 2020

Besserer Schutz von Kindern in Social Media nötig

Bericht

Belästigung, Mobbing, Kostenfallen: Kinder sind im Internet vielen Risiken ausgesetzt. Kaum ein in der Altersgruppe populäres Angebot bietet ausreichenden Schutz. Auch gibt es keine altersgerechten Alternativen zu beliebten Erwachsenenangeboten. Dies sind zentrale Ergebnisse des Lageberichts »Kinder im Netz« von jugendschutz.net, dem gemeinsamen Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet.
»Spiele-Apps und Social Media sind bei Kindern beliebt. Die Angebote können von ihnen jedoch nicht unbeschwert genutzt werden. Denn es finden sich dort immer wieder Beiträge, die sie verstören oder ihre Unerfahrenheit ausnutzen«, so Stefan Glaser, Leiter von jugendschutz.net. »Kaum ein Betreiber hat ausreichende Maßnahmen implementiert, damit sich Kinder in seinem Dienst sicher bewegen können.«
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey: »Kinder müssen im Netz besser geschützt werden. Mit unserem neuen Jugendmedienschutzgesetz werden wir Anbieter zur Vorsorge verpflichten – zum Beispiel um zu verhindern, dass Kinder einfach von fremden Erwachsenen angechattet werden können. Für Eltern werden wir klare Alterskennzeichen einführen und die neuen Regelungen auch gegenüber ausländischen Anbietern durchsetzen. Wir gehen gerne mit den Anbietern in einen Dialog, aber wer sich weigert Vorkehrungen zu treffen, muss mit erheblichen Geldstrafen rechnen.«
Der Bericht von jugendschutz.net zeigt, dass in populären und von Kindern genutzten Angeboten umfassende Sicherheitskonzepte fehlen. Anbieter führen keine wirksamen Altersprüfungen durch. Meldemöglichkeiten sind umständlich zu handhaben und ineffektiv. Kinder-Accounts mit vorkonfigurierten Schutzeinstellungen fehlen gänzlich.
Der Lagebericht »Kinder im Netz« von jugendschutz.net steht zum Download bereit unter: http://www.jugendschutz.net/pdf/Bericht_2019_Kinder_im_Netz.pdf

 

Quelle: Pressemitteilung von jugendschutz.net, Mainz/Berlin, 28. Januar 2020

Wir machen Zukunft – Jetzt!

Jugendhilfetag

Vom 18. bis 20. Mai 2021 wird sich auf dem 17. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag wieder alles um die Generation U27 drehen. Drei Tage lang werden im Essener Messe-/Kongresszentrum aktuelle und brisante Themen rund um 22 Mio. junge Menschen – die Generation U27 – im Fokus stehen. Die Veranstalterin, die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, mit Sitz in Berlin hatte im vergangenen Jahr die Entscheidung für die Stadt Essen als Gastgeberin für Europas größten Jugendhilfegipfel getroffen. Oberbürgermeister Thomas Kufen betonte auf einem gemeinsamen Pressegespräch mit der AGJ am 07.02.2020: »Unser Ziel ist es, allen Kindern die Chance zu ermöglichen, gut und behütet aufzuwachsen. Dieses Ziel verfolgen wir konsequent mit unserer frühkindlichen Bildung, den Hilfen zur Erziehung und für die Generation U27 mit Maßnahmen und Möglichkeiten zur beruflichen Integration und Beratung. In Essen sind Inklusion und Integration seit über 20 Jahren wichtige Themen. Die Anstrengungen, die Essen unternommen hat, um zugeschnittene Präventionsmaßnahmen anbieten zu können und damit Integration und Inklusion für die jüngsten Mitglieder in unserer Gesellschaft zu gestalten, zeigen, dass das Motto ›Wir machen Zukunft – Jetzt!‹ gut zu Essen passt.«

In Deutschland arbeiten rund 1 Million Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe. Das sind deutlich mehr als in der Automobilindustrie. Der Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag ist als Fachkongress mit Fachmesse die größte kostenlose Fortbildungsveranstaltung für diese Fachkräfte. Aber auch Interessierte aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft wie auch Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Unter dem Motto ›Wir machen Zukunft – Jetzt!‹ wird es u. a. um Kinderschutz, den wachsenden Fachkräftebedarf, Demokratie, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Inklusion gehen. »Mit dem Motto verbinden wir das Ziel, gemeinsam mit anderen Akteuren eine demokratische, solidarische, gerechte und vielfältige Gesellschaft zu gestalten. Der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung mit der Perspektive Förderung, Schutz und Teilhabe für alle wird sich der 17. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag stellen«, sagte die AGJ-Vorsitzende Prof. Dr. Karin Böllert. 

Weitere Informationen zum Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag unter www.jugendhilfetag.de.

 

Quelle: Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, Berlin, 10. Februar 2020

Safer Internet Day 2020

In Brandenburg: Aktionstag digital future - Visionen für die digitale Gesellschaft

Safer Internetday

Jugendliche präsentieren ihre Ideen und Konzepte einer digitalen Gesellschaft der Zukunft

Wie sieht die digitale Gesellschaft der Zukunft aus? Anlässlich des internationalen Safer Internet Day 2020 hat die Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg e. V. (AKJS) am 11. Februar 2020 im Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ) einen von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) geförderten Aktionstag zum Thema digital future – Visionen für die digitale Gesellschaft veranstaltet. Die Schirmherrschaft hat Barbara Richstein, Vizepräsidentin des Landtags Brandenburg, übernommen.
Im Rahmen des Aktionstags präsentierten Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren ihre Ideen und Konzepte für eine digitale Gesellschaft der Zukunft. Diese haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem Ferienworkshop entwickelt, in dem sie sich mit Themenkomplexen wie »Demokratie und digitale Beteiligung», »Meinungsfreiheit« und »Datenschutz« beschäftigt haben. Entstanden sind verschiedene Medieninhalte (z.B. Videos, Blogs, Podcasts), die auf dem Aktionstag mit Vertreterinnen und Vertretern aus Medien- und Netzpolitik, Wissenschaft und Bildung diskutiert wurden.
AKJS-Geschäftsführer Klaus Hinze ergänzt: »Kinderrechten kommt im digitalen Zeitalter eine besondere Bedeutung zu. Deshalb fordern wir Politik und alle gesellschaftlichen Gruppen auf, junge Menschen an den Entscheidungen über die Entwicklung der digitalen Gesellschaft zu beteiligen. Ein zeitgemäßer Jugendmedienschutz bezieht die Kinder und Jugendlichen ein, befähigt sie Medien verantwortungsvoll und ihren Bedürfnissen entsprechend zu nutzen und den bestehenden Gefährdungen im Netz kompetent zu begegnen.«

Fast allen Jugendlichen bundesweit steht ein Smartphone, ein Laptop und ein Internetzugang zur Verfügung. Täglich verbringen sie rund drei Stunden online in sozialen Netzwerken oder mit digitalen Spielen. Studienergebnisse der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) belegen, dass 22,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen bundesweit einen problematischen Medienkonsum haben. Weitere 5,8 Prozent sind von einer computerspiel- und internetbezogenen Störung betroffen. Hierbei ist in den vergangenen Jahren ein eindeutiger Anstieg zu verzeichnen.
Die BZgA bietet auch im Jahr 2020 kostenfreie Schulungen für kommunale Fachkräfte der Suchtprävention und Lehrkräfte an, um das »Net-Piloten«-Programm in ihren Schulen umzusetzen. Weitere Angebote der BZgA zur Prävention der exzessiven Mediennutzung sind u.a. ein Informationsportal für Eltern, Lehrkräfte und Fachkräfte oder Beratung per E-Mail für Eltern, Lehrkräfte und Fachkräfte. Weiterführende Informationen und Schulungstermine für das Jahr 2020 unter: www.multiplikatoren.ins-netz-gehen.de

Anmerkung: KJug 3-2019 zum Thema »Risiko: Exzessive Mediennutzung« – Informationen unter https://www.kjug-zeitschrift.de/de/Ausgabe/2019-3 

 

Quelle: Pressemeldung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), Berlin/Potsdam, 10. Februar 2020 und Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln, 06. Februar 2020

Richtig Handeln bei Hass im Netz

Beleidigung, Diskriminierung oder extremistische Parolen: Hassreden, die sich gegen bestimmte Personen und Personengruppen richten, finden über das Internet schnell Verbreitung und sind oft strafbar. Dem kann jeder etwas entgegensetzen und damit zu mehr Sicherheit im Internet beitragen. Deswegen informierte die Polizei anlässlich des Safer Internet Day 2020 über Wege und Möglichkeiten, aktiv gegen Hass im Netz vorzugehen. Solche hasserfüllten Äußerungen sind strafbar, wenn sie die Grenzen der freien Meinungsäußerung überschreiten und die Rechte anderer verletzen. In Deutschland schützt das Grundgesetz jede Person vor Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Herkunft oder Geschlecht. »Hassrede darf weder im realen Leben noch im Internet hingenommen werden. Entscheidend ist, dass sich die Nutzerinnen und Nutzer gegen hasserfüllte Äußerungen und Kommentare wehren. Das ist ein wichtiges Signal an die Täter. Aber auch andere Netzwerkteilnehmer werden dadurch ermutigt, sich gegen Hass im Netz einzusetzen«, sagt Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. 

Die Polizeiliche Kriminalprävention klärt in vielfältigen Medien über Gegenreaktionen bei Hasskommentaren oder Beleidigungen auf. Dazu gehören Broschüren wie »Klicks-Momente für Internetnutzer« oder die Internetseiten www.polizeifürdich.de und www.zivile-helden.de

 

Quelle: Pressemeldung der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, Stuttgart, 06. Februar 2020

Kostenloser Online-Kurs für Jugendliche zu Künstlicher Intelligenz (#webdaysmoocKI) gestartet

web days

Künstliche Intelligenz verändert unseren Alltag und wird unsere Gesellschaft in vielen Bereichen unseres Lebens ganz schön auf den Kopf stellen. Um die Technologie und die verschiedenen Anwendungsszenarien etwas besser zu verstehen und einordnen zu können, wurde ein Online-Kurs entwickelt, der dazu einlädt, hinter die »Kulissen dieser KI-Systeme« zu schauen. In dem Kurs geht es u.a. um Fragen wie: Sind Maschinen wirklich so intelligent? Können sie Schuld haben? Und wie viel Platz wollen wir ihnen in unserem Leben einräumen? 
 
IJAB (Fachstelle für Internationale Jugendarbeit) hat im Rahmen des Projekts WebDays zum zweiten Mal einen Online-Kurs für Jugendliche entwickelt, der auch mit Jugendlichen entstanden ist: der WebDaysMOOCKI. Der Online-Kurs ist kostenlos, offen für alle ab 14 Jahren und geht insgesamt 4 Wochen. Der Einstieg ist jederzeit möglich. 
Den Trailer, weitere Infos zum Kurs und die Anmeldung finden Sie unter: https://www.oncampus.de/webdaysmoocKI
 
In jeder Woche erwarten die Jugendlichen neue Lerninhalte mit Videos und Aufgaben, die sie eigenständig zu Hause, oder wo auch immer sie wollen, bearbeiten – sich dabei aber immer in der Community des Kurses befinden. Sie lernen mehr rund um das Thema Künstliche Intelligenz und tauschen sich mit anderen Jugendlichen dazu aus. Der Online-Kurs bedeutet neue Formen des Lernens. Die Inhalte sind interessant und orientiert an ihrer Lebenswelt aufbereitet.
Am Ende gibt es ein Zertifikat über die Teilnahme am Kurs.
 
Für Fragen steht das MOOC-Team (mail@webdaysmooc.de) Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Quelle: Mitteilung der Fachstelle für internationale Jugendarbeit, IJAB, Bonn, 23. Januar 2020

Neuer TV-Spot für SCHAU HIN!: »Cybermobbing ist unsichtbar«

Mobbing in digitalen Medien ist weder räumlich noch zeitlich begrenzt: Nachrichten über Messenger-Dienste erreichen betroffene Jugendliche immer und überall – auch zu Hause im Kinderzimmer. Der neue TV-Spot der Initiative »SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.« zeigt: Für Eltern ist Cybermobbing auf den ersten Blick nicht sichtbar. Der Medienratgeber will Erwachsene sensibilisieren, auf Anzeichen für ein Mobbing im Netz zu achten und zum Wohl ihrer Kinder zu handeln.
Beleidigungen, Gerüchte, peinliche Bilder – über den Gruppenchat der Schulklasse verbreiten sich solche Inhalte schnell und oft unkontrolliert. Online- und Offline-Verhalten sind dabei eng miteinander verknüpft: Konflikte im Schulalltag wirken sich auf den Umgang der Heranwachsenden im Internet aus. Schulhof-Mobbing findet über Smartphone und Co. so den Weg in das Kinderzimmer. SCHAU HIN! empfiehlt Eltern daher, mit ihrem Kind schon früh über ein angemessenes Verhalten im Netz zu sprechen und sie bei ihren ersten Erfahrungen in der Online-Welt zu begleiten. Dies erleichtert Kindern, sich dann an ihre Eltern zu wenden, wenn etwas Unangenehmes im Netz passiert. Nur wenn sie wissen, dass sie auf Verständnis und nicht auf Vorhaltungen stoßen, werden sich Kinder ihren Eltern anvertrauen – eine wesentliche Voraussetzung, um Cybermobbing sichtbar zu machen.
Den TV-Spot finden Sie unter schau-hin.info/mediathek/tv-spot-2020-cybermobbing.

 

Quelle: Pressemitteilung von Initiative SCHAU HIN!, Berlin, 10. Februar 2020

Konstant hoher Zuspruch des Informationsportals Programmbeschwerde.de

Das Portal www.programmbeschwerde.de, der für privaten Rundfunk und die Aufsicht über Online-Angebote zuständigen Landesmedienanstalten, erfuhr im Jahr 2019 nach dem Rekordjahr 2018 mit 2.122 Beschwerden erneut einen hohen Zuspruch. Das Beschwerdeteam bei der Landesmedienanstalt Saarland (LMS), die das Portal seit seiner Gründung 2004 für die Gemeinschaft der Landesmedienanstalten in Deutschland betreibt, bearbeitete insgesamt 2.058 Fälle, unter Ausklammerung des Rekordjahres 2018 waren zuvor im Schnitt nur rund 1.000 Beschwerden jährlich eingegangen.
»Diese Verfestigung der Anzahl an Beschwerden verdeutlicht einen steigenden Bedarf der Bürgerinnen und Bürger an einer übergreifend agierenden Anlaufstelle für Beschwerden und Fragen zu Medieninhalten. Dabei spiegeln die Beschwerden aktuelle medienrechtliche Fragestellungen sowie gesellschaftlich diskutierte Problemlagen in der Entwicklung und Nutzung einer konvergenten Medienöffentlichkeit wider. So sind vermehrt Beschwerden zu Angeboten von Streaming-Diensten und Glücksspielwerbung von Online-Casinos 2019 bei der Programmbeschwerde der Landesmedienanstalten eingegangen«, so der stellvertretende LMS-Direktor Dr. Jörg Ukrow.
Wie in den Vorjahren lag ein inhaltlicher Schwerpunkt der Zuschriften im Bereich des Jugendschutzes, hier wurden besonders Erotik-Werbung und für Kinder überbelastende Trailer im Tagesprogramm kritisiert. Ein Ärgernis im Bereich des Fernsehens blieben aus Sicht des Publikums zu lange Werbeblöcke und als aufdringlich empfundene Platzierungen. Daneben wurde auch mangelnde Programmvielfalt durch zu viele Wiederholungen mehrfach kritisiert.

 

Quelle: Pressemeldung der Landesmedienanstalt Saarland (LMS), Saarbrücken, 27. Januar 2020

Planspiel »Bloßgestellt im Netz« zur Prävention von Cyber-Mobbing

demnächst in komplett überarbeiteter & interaktiver Auflage verfügbar

Planspiel

Phänomene wie bspw. Hate-Speech oder Cyber-Mobbing zeigen, dass das respektvolle und sorgsame Miteinander im Netz nach wie vor eine große Herausforderung unserer digitalisierten Gesellschaft ist. So haben laut JIM-Studie 2018 ein Drittel der Jugendlichen in Deutschland bereits mitbekommen, dass jemand im Bekanntenkreis mit digitalen Anfeindungen konfrontiert wurde. Einem Fünftel der jungen Menschen sind bereits Hassbotschaften im Netz begegnet.

Auch die Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e. V. wirbt für ein respektvolles und sorgsames Miteinander und stellte anlässlich des Safer Internet Days die komplett überarbeitete und erstmals interaktive Auflage des Planspiels »Bloßgestellt im Netz« vor, die demnächst erscheinen wird.

Das Planspiel wurde für Jugendgruppen und Schulklassen (Alter 9 bis 16 Jahre, 4. bis 9. Jahrgangsstufe und höher) entwickelt und dient pädagogischen Fachkräften als Instrument zur Prävention von Cyber-Mobbing. Ziel der Methode ist es, anhand eines fiktiven Falls die Dynamik von Cyber-Mobbing erlebbar zu machen, Handlungsstrategien zu erarbeiten und Kinder und Jugendliche für einen sorgsamen Umgang miteinander im Netz zu sensibilisieren.

Bisher wurden für die Durchführung von »Bloßgestellt im Netz« mind. drei Zeitstunden sowie zwei Spielleitungen benötigt. Zudem richteten sich die Arbeitsmaterialien ausschließlich an Jugendliche der 7. bis 10. Jahrgangsstufe. Auf Wunsch aus der Praxis veröffentlicht die Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e. V. eine Kurzversion des Planspiels, die noch einfacher und unkomplizierter durchzuführen ist und nun auch Materialien für jüngere Jahrgangsstufen beinhaltet:

o Erweiterung um zielgruppengerechte Arbeitsmaterialien für die 4. sowie 5./6. Jahrgangsstufe
o Kürzere Durchführungszeit von »nur« 90 Min.
o Nur eine Spielleitung nötig
o Jetzt als interaktive pdf-Datei mit verlinkten Kapiteln 

Die Langversion des Planspiels ist weiterhin im Webshop verfügbar und ermöglicht ein intensiveres persönliches Erleben der Teilnehmenden. Neben der genauen Anleitung zur Durchführung des Planspiels und Kopiervorlagen sind ausführliche Hintergrundinformationen zum Thema Cyber-Mobbing enthalten. 

Das interaktive, 58-seitige Planspiel ist demnächst als pdf-Download im Webshop der Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e. V. verfügbar (https://materialien.aj-bayern.de/). 

 

Quelle: Presseinformation der Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V., München, 11. Februar 2020

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