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Newsletter

Jugendschutz-Newsletter Nr. 2 vom 20.02.2025

Im aktuellen Newsletter finden Sie wie gewohnt Nachrichten und Rechercheergebnisse der letzten Wochen zu den unterschiedlichsten Handlungsfeldern des Kinder- und Jugendschutzes. Die Nachrichten geben nicht unbedingt die Meinung der BAJ wieder. Sie sind Ergebnisse redaktioneller Auswahl, Bearbeitung und Recherche und geben einen Überblick über wichtige Ereignisse und Entwicklungen mit Bedeutung für den Kinder- und Jugendschutz.
Über unseren Facebook- und Twitteraccount erhalten Sie darüber hinaus regelmäßig Hinweise auf aktuelle und interessante Angebote, Projekte und Publikationen. Folgen Sie uns gerne unter

 

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Prävention durch Medienkompetenz – BAJ zum Safer Internet Day 2025

SID

In einer Zeit, in der Kinder und Jugendliche täglich mit Fake News, Hate Speech und Deepfakes auf Social-Media-Plattformen und im Internet konfrontiert werden können, ist ein effektiver Kinder- und Jugendmedienschutz wichtiger denn je. Doch nur durch das Zusammenspiel aus gesetzlichen Regelungen, technischen Jugendschutzprogrammen und medienpädagogischen Angeboten kann ein umfassender Schutz gewährleistet werden.  
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V. (BAJ) unterstützt auch in diesem Jahr die klicksafe-Kampagne »Keine Likes für Lügen! Erkenne Extremismus, Populismus und Deepfakes im Netz«, die im Rahmen des Safer Internet Days am 12. Februar stattfindet.
»klicksafe setzt sich seit vielen Jahren erfolgreich für die Förderung der Medienkompetenz unserer Kinder und Jugendlichen ein. Aber auch Eltern und pädagogische Fachkräfte müssen über aktuelle Entwicklungen und Gefährdungen informiert werden, beispielsweise bei Netz-Challenges und den Folgen künstlicher Intelligenz z.B. durch Deepfakes (Falschinformationen durch manipulierte Videos, Bilder und Tonaufnahmen). Die BAJ und die Jugendschutz-Landesstellen arbeiten gemeinsam auf Bundes- und Landesebene an dieser Aufgabe«, erklärt Klaus Hinze, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V.  
»In der neuesten Ausgabe vom ›Blickpunkt Kinder- und Jugendschutz‹ haben wir die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen in den Fokus gerückt. Darin werden sowohl wissenschaftliche Studien als auch konkrete Angebote für Fachkräfte und Erziehungsberechtigte mit Blick auf eine exzessive Mediennutzung vorgestellt«, ergänzt Hinze. »Präventionsangebote haben dabei immer den Schutz, die Befähigung und die Teilhabe junger Menschen im Blick.«
Die Landesstellen für Kinder- und Jugendschutz bieten zum Safer Internet Day verschiedene Projekte und Maßnahmen an. So etwa die Veranstaltung »Update Jugendschutz: Fake News« der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz Sachsen-Anhalt (am 11.02., online) oder das Projekt der Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg »Wir bauen uns ein Netz, wie es uns gefällt – digitale Teilhabe für alle« mit Jugendgruppen, das mit einer Ausstellungseröffnung am 11.02. beginnt.

 

Quelle: Meldung der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V., Berlin 06. Februar 2025

Laut werden für Kinder psychisch und suchtkranker Eltern!

Nacoa Woche

Organisiert von NACOA Deutschland – Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e.V. haben fünf verschiedene Organisationen, darunter die BAJ, eine Woche vor der Bundestagswahl eine bessere Politik für Kinder aus sucht- und psychisch belasteten Familien gefordert. Viele von ihnen leiden körperlich und seelisch schwer unter der Krankheit ihrer Eltern, erleben häufig Gewalt, finden aber viel zu wenig Aufmerksamkeit und Hilfe. Auch in den Debatten des Wahlkampfes und den Programmen der Parteien spielen sie bislang kaum eine Rolle, erklärte das Netzwerk auf der Pressekonferenz am 13.02.2025 in Berlin, die den Auftakt zur bundesweiten COA-Aktionswoche 2025 für Kinder aus suchtbelasteten Familien bildet. Die Aktionswoche startete am Sonntag mit über 120 Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet. Auch Betty Taube, Model und Influencerin, setzte sich auf der Veranstaltung für die betroffenen Kinder ein.
Gemeinsam mit Taube kamen am Donnerstag die Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (BAJ), der Deutsche Kinderverein e.V., NACOA Deutschland e.V., KidKit/Drogenhilfe Köln und das neu entstandene Bündnis für Kinder aus psychisch und suchtbelasteten Familien, in dem unterschiedliche Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe, der Suchthilfe, aus Betroffenenverbänden und Wissenschaft, in die Politik hineinwirken wollen, zusammen.
Maja Wegener von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (BAJ) forderte mehr Kooperation und Kommunikation zwischen den Hilfesystemen. »Die vielfältigen Belastungen der betroffenen Kinder und ihre Familien erfordern häufig mehrere aufeinander abgestimmte Hilfen und Leistungen. Derzeit mangelt es zum Teil noch in an einer fallübergreifenden Vernetzung und einer interdisziplinären Zusammenarbeit der unterschiedlichen Systeme.« Fachkräfte aus den verschiedenen Disziplinen müssten stärker miteinander in den Austausch gehen und gemeinsam arbeiten.
Einig waren sich die Fachleute, dass mehr Hilfsangebote für die betroffenen Kinder und Jugendlichen geschaffen werden müssen, gleichzeitig aber auch die bestehenden Angebote langfristiger und gesichert finanziert werden müssen. Auf eine dringend zu schließende Lücke in den Lehrplänen der pädagogischen und medizinischen Berufe wies Christina Reich, Vorstandsmitglied von NACOA Deutschland e.V. hin.
Eine Aufzeichnung der Pressekonferenz findet sich unter: https://www.youtube.com/live/6_kVsdzj6vk?si=hBQKQdnniJSTI0zM Informationen rund um die bundesweiten COA-Aktionswoche finden sich unter: https://coa-aktionswoche.de/

 

Quelle: Auszug aus der Meldung von NACOA Deutschland e.V., Berlin, 14. Februar 2025

Kinder psychisch erkrankter Eltern: sehen – stärken – schützen

Broschüre

Der Paritätische Gesamtverband setzt sich sozialpolitisch auf der Bundesebene für Kinder psychisch- und suchtkranker Eltern ein und unterstützt gemeinsam mit Paritätischen Mitgliedsorganisationen das Bündnis für Kinder aus psychisch oder suchtbelasteten Familien (KipsFam). Das Paritätische Know-how zu sammeln und für die Praxis zugänglich zu machen, war die Idee für die Praxisbroschüre, die in Kooperation mit dem Paritätischen Hamburg von A:aufklaren. Expertise und Netzwerk Kinder psychisch erkrankter Eltern erarbeitet wurde.
Indem wir hinschauen, zuhören und helfen, geben der Paritätische und seine Mitgliedsorganisationen Kindern aus psychisch belasteten Familien eine Stimme und Unterstützung. Unsere Mitgliedsorganisationen bieten eine Vielzahl von Angeboten und Hilfen für die betroffenen Familien: Die jährliche Aktionswoche unserer Mitgliedsorganisation NACOA gibt Kindern aus Suchtfamilien bundesweit eine Stimme. Kinder und Jugendliche werden online und anonym im Projekt »Hilfen im Netz« beraten. Auf der Online-Plattform COA.KOM können sich Fachkräfte informieren und austauschen. FITKIDS Deutschland und Bella Donna begleiten Mitglieder im Rahmen der Organisationsentwicklung, um nur einige Beispiele zu nennen.
Um Familien mit dieser Belastung gut zu stärken, in Krisen zu begleiten, das Aufwachsen in der Herkunftsfamilie bestmöglich zu gestalten, aber auch die Rechte der Kinder zu sichern, sind eine systemische Perspektive auf die Erkrankungen der Eltern, gutes Handwerkszeug, gesundheitsbezogenes Wissen, Selbstreflektion, Orientierung in mehreren Hilfesystemen und intersektorale Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe, Eingliederungshilfe, Gesundheitseinrichtungen und Regeleinrichtungen nötig.
Die Arbeitshilfe richtet sich an Trägerleitungen, deren psychosoziale und pädagogische Mitarbeitende und Fachberater:innen, die mit Kindern, psychisch belasteten Eltern und Familien arbeiten. Sie führt in das Thema ein, gibt Einblicke in die Perspektive der Kinder, Eltern und Familien und umreißt die Tragweite der Handlungsnotwendigkeit. Zudem werden das korrespondierende Hilfesystem von Jugendhilfe, Suchthilfe, Gesundheitswesen und Selbsthilfe mit ihren spezifischen Angeboten für Kinder und Eltern skizziert und Standards der Arbeit sowie Materialien für die Praxis vorgestellt.
Online unter broschuere_kinder-psychisch-erkrankter_Eltern_2024_web.pdf

 

Quelle: Meldung Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Gesamtverband e.V., Berlin, 03. Februar 2025

Initiativekjp startet Kampagne »Deutschland Hat Nen Plan« zur Stärkung der Kinder- und Jugendhilfe

Mit einem Film und zahlreichen Informationen auf www.DeutschlandHatNenPlan.de macht die Kampagne deutlich, wie wichtig eine verlässliche und zukunftsfähige Infrastruktur für Kinder und Jugendliche ist. Sie zeigt, was die Kinder- und Jugendhilfe ausmacht, welche Aufgaben die bundeszentrale Infrastruktur der Kinder- und Jugendhilfe hat und wie jede:r dazu beitragen kann, sie zu stärken. Die Kampagne lädt alle dazu ein, aktiv zu werden: Unterstützer:innen können Kampagnenmaterial, z.B. für Social Media, nutzen und sich für bessere Bedingungen in der Kinder- und Jugendhilfe einsetzen.
Ein Plan für die Zukunft junger Menschen: Die in der initiativeKJP zusammengeschlossenen Verbände sind überzeugt: Es braucht stabile Rahmenbedingungen für junge Menschen, Orte und Räume – auch außerhalb von Familie –, wo sie ihre Sorgen äußern, sich austauschen und Unterstützung finden können, wo sie gemeinsam Ideen entwickeln und Zukunft gestalten können. Damit all das möglich ist, braucht es eine gut ausgestattete Kinder- und Jugendhilfe.
Die initiativeKJP fordert deshalb von der nächsten Bundesregierung, den Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) finanziell aufzustocken. Dieser Plan ist das zentrale Förderinstrument für Kinder- und Jugendprojekte in Deutschland und im Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend angesiedelt. Er sorgt dafür, dass junge Menschen die Unterstützung bekommen, die sie brauchen, und gleiche Chancen haben – egal wo sie leben.
Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ ist Teil der initiativeKJP. Sie setzt die Kampagne gemeinsam mit der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung und der Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit federführend um.
Infos unter: www.DeutschlandHatNenPlan.de

 

Quelle: Meldung der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, Berlin, 07. Februar 2025

Keine Demokratie ohne starke Zivilgesellschaft!

Gemeinsames Statement zivilgesellschaftlicher Dachverbände

Als Dachverbände gemeinnütziger Organisationen aus unterschiedlichen Bereichen unserer Gesellschaft beobachten wir mit großer Sorge zunehmende Forderungen aus dem politischen Raum, gemeinnützige Organisationen in ihrer Arbeit einzuschränken. Anstatt ihre wichtige Rolle in vielen Lebensbereichen anzuerkennen, erleben wir ihre Infragestellung, Vorstöße zur Aberkennung ihres Status der Gemeinnützigkeit, Diffamierung ihrer Arbeit oder deutliche Kürzung von Fördermitteln. Zivilgesellschaftliches Engagement ist Ausdruck der Beteiligung und Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger an der Demokratie – ein zentraler Bestandteil einer offenen Gesellschaft, in der Vielfalt und Mitbestimmung nicht als Bedrohung, sondern als Stärke verstanden wird.
Fast 30 Millionen Bürgerinnen und Bürger gestalten durch ihr Engagement in ihrem direkten Lebensumfeld über zivilgesellschaftliche Organisationen unser Gemeinwesen. Wesentliche und unverzichtbare Bereiche des gesellschaftlichen Lebens werden durch dieses Engagement und durch die 660.000 gemeinnützigen Organisationen mitgetragen und verantwortet. Die Stärkung des gesellschaftlichen Miteinanders kann nur gelingen, wenn Politik und eine starke Zivilgesellschaft einander zuhören und eng zusammenarbeiten.
Als Verbände und Organisationen bündeln wir die Meinungen unserer Mitglieder, haben das Ohr an der Basis und verdichten Einzelstimmen zu abgestimmten Positionen. Unser Einsatz für eine vielfältige Demokratie ermöglicht die Teilhabe vieler Menschen an der Entstehung der Positionen.
In diesem Zusammenhang teilen wir folgende Überzeugungen:
1. Unsere Mitglieder stiften Gemeinschaft, fördern das Zusammenleben und geben kritische Impulse für die gesellschaftliche Weiterentwicklung. Gemeinsam treten wir für unsere gemeinnützigen Ziele ein für Umwelt, Kultur, Sport, Soziales, Bürgerrechte, Entwicklungszusammenarbeit oder Humanitäre Hilfe sowie das Gemeinwohl unserer Gesellschaft und die Zukunft unseres Landes.
2. Unser Engagement kann unbequem sein, wenn wir den Finger in die Wunde legen und unsere Ziele nicht im Konsens mit Parteien und politischen Interessen liegen. Dies darf aber nicht die Einschränkung der Arbeit zivilgesellschaftlicher Akteure nach sich ziehen.
3. Demokratie braucht breite Räume für bürgerschaftliches Engagement außerhalb von Parteien. Wir erwarten von Regierung, Parlamenten und Gerichten, dass sie diese Freiräume stets schützen und sie, wo erforderlich, erweitern.
Eine aktive Zivilgesellschaft trägt zur Befähigung des Einzelnen bei, stärkt das Vertrauen in die Institutionen und das demokratische Gemeinwesen. Wir appellieren an Medien und Politik, dies zu respektieren und wertzuschätzen. Dazu zählt mit Blick auf die Politik, hierfür auch in Zukunft die nötigen rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen.

 

Quelle: Meldung des Deutschen Bundesjugendrings, Berlin, 14. Februar 2025

Kinder besser schützen: BZgA erhält gesetzlichen Auftrag zur Prävention sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen

BzGA

Der Deutsche Bundestag hat am 31. Januar das »Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen« beschlossen. Damit erhält die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) den gesetzlichen Auftrag, bundesweit die Prävention und den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung auszubauen.
Die BZgA wird in enger Zusammenarbeit mit den Ländern künftig einheitliche Materialien und Medien für Fachkräfte, Eltern und Kinder bereitstellen. Dabei wird sie eng mit den Ländern, der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs und weiteren relevanten Akteuren zusammenarbeiten. Ziel ist es, Fachkräfte besser aufzuklären, zu qualifizieren und Institutionen bei der Entwicklung und Umsetzung wirksamer Schutzkonzepte zu unterstützen.
Das Gesetz schafft auf Bundesebene auf Dauer angelegte Strukturen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt. Es verankert eine Unabhängige Bundesbeauftragte gegen sexuellen Missbrauch oder einen Unabhängigen Bundesbeauftragten gegen sexuellen Missbrauch, einen Betroffenenrat und eine Unabhängige Aufarbeitungskommission. Diese Institutionen werden dazu beitragen, sexuelle Gewalt zu bekämpfen, systematisch aufzuarbeiten und langfristig zu verhindern. So wird Betroffenen eine Stimme gegeben. Mit diesem Schritt verstärkt Deutschland den Schutz von Kindern und Jugendlichen und setzt ein klares Signal für eine nachhaltige Prävention sexueller Gewalt.

 

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, 31. Januar 2025

Soll der Staat mehr in die Zukunft von Kindern investieren?

Repräsentative DKHW-Umfrage zur Bundestagswahl

Ein Großteil der Bevölkerung fordert laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage für das Deutsche Kinderhilfswerk höhere Investitionen des Staates in die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Eine große Mehrheit befürwortet dahingehend mehr finanzielle Mittel für eine chancengerechte Bildung und zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland, sowie gezielte Mehrausgaben im Bereich der Digitalisierung. Und auch für Investitionen in die öffentliche Infrastruktur sowie in den Klima- und Umweltschutz spricht sich die Mehrheit aus. Zur Gegenfinanzierung dieser Ausgaben findet die Besteuerung sehr hoher Einkommen den größten Zuspruch.
Als wichtige Aufgaben für die nächste Bundesregierung werden insbesondere die Verbesserung der Situation in Kitas und Schulen, die Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland sowie die finanzielle Absicherung der Kinder- und Jugendarbeit gesehen. Und auch Maßnahmen zur Demokratieförderung hält eine große Mehrheit für wichtig, ebenso wie die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz.
Eine Zusammenfassung der Umfrage und Grafiken zu ausgewählten Einzelergebnissen finden sich unter www.dkhw.de/umfrage-bundestagswahl-2025 

 

Quelle: Pressemeldung des Deutschen Kinderhilfswerks, Berlin, 23. Januar 2025

Bündnis gegen Cybergrooming: Polizeiliche Kriminalprävention, Kinderschutzbund und Medienanstalten bündeln ihre Kräfte

Cybergrooming

In sozialen Netzwerken und Online-Spielen suchen Täter mit sexuellen Missbrauchsabsichten gezielt nach Minderjährigen. So ergab eine repräsentative Umfrage der Landesanstalt für Medien NRW aus dem Jahr 2024: Jedes vierte Kind im Alter von 8 bis 17 Jahren wurde bereits von fremden Erwachsenen im Internet angesprochen, um sie in ihrem Sinne zu manipulieren und zu erpressen. Um junge Menschen bestmöglich zu schützen und ihnen das nötige Wissen zur Abwehr solcher Angriffe zu vermitteln, bündeln führende Institutionen aus den Bereichen Strafverfolgung, Medienkompetenz und der Hilfe und Beratung von Kindern jetzt ihre Kräfte.
Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), der Kinderschutzbund Bundesverband e.V. sowie der von allen 14 Medienanstalten getragene Verein Internet-ABC haben gemeinsam Unterrichtsmaterial für Grundschullehrkräfte zur nachhaltigen Abwehr von Cybergrooming entwickelt. Das Materialpaket beinhaltet speziell auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmte Unterrichtseinheiten, einen Elternbrief und weiterführende Informationen. Damit können Lehrkräfte in allen Grundschulen in Deutschland ab sofort ihre Schülerinnen und Schüler und deren Eltern über die Gefahren durch Cybergrooming aufklären.
Das Schulmaterial zum Schutz vor Cybergrooming kann auf der Website des Internet-ABC unter www.internet-abc.de/gemeinsam-gegen-cybergrooming heruntergeladen werden.

 

Quelle: Pressemitteilung der Medienanstalt NRW, Düsseldorf, 05. Februar 2025

Algorithmen unter der Lupe: Wenn Filter das Körperbild verzerren

Gutachten untersucht Kennzeichnungspflicht für manipulierte Social-Media-Fotos

Der Beauty-Filter macht’s möglich: Makellose Gesichter und gestählte Körper überschwemmen den Social-Media-Feed von Kindern und Jugendlichen. Diese Bilderflut führt zu Vergleichen, bei denen das eigene Spiegelbild oft nicht mithalten kann. Laut Studien kann das Körperbildstörungen und Essstörungen begünstigen. Eine häufig diskutierte Lösung ist die Kennzeichnung bearbeiteter Fotos.
Möglicherweise ist diese Lösung aber nicht so verlockend einfach, wie sie klingt. Vielversprechender könnte sein, bei den Algorithmen der Plattformen anzusetzen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Instituts (HBI) im Auftrag der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Dr. Stephan Dreyer, Senior Researcher für Medienrecht und Media Governance (HBI): »Kennzeichnungspflichten sind sehr anspruchsvolle Steuerungsinstrumente. Wenn das Ziel ist, die Unzufriedenheit junger Menschen mit dem eigenen Körper nicht weiter zu verstärken, sollten wir unbedingt auch alternative Ansätze diskutieren. Vielversprechend sind dabei Möglichkeiten zur Verbesserung der altersangemessenen Gestaltung von Social-Media-Plattformen«.
Kennzeichnung bringt nicht den gewünschten Effekt: Insgesamt kommt das Gutachten zu dem Schluss, dass eine effektive gesetzliche Kennzeichnungspflicht mit Blick auf mögliche Anwendungsbereiche und den bestehenden medienrechtlichen Ordnungsrahmen voraussetzungsvoll ist. Hinzu kommt, dass eine Kennzeichnung nach aktuellem Forschungsstand sogar gegenteilige Effekte bewirken könne, indem sie zu einer intensiveren Betrachtung markierter Inhalt führe. Das könne zu einer gesteigerten Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper führen. Angesichts dieser Studienlage gewinnen alternative Regulierungsansätze an Bedeutung.
Anpassung der Empfehlungslogiken: Ein vielversprechender Ansatz setzt direkt bei den Plattformen an. So beeinflussen Social-Media-Plattformen durch ihre Empfehlungsalgorithmen das Körperbild junger Menschen, indem sie ähnliche, oft unrealistische Schönheitsideale verstärkt präsentieren. In der gezielten Anpassung dieser Algorithmen könnte eine wirksame Gegenmaßnahme liegen, um vielfältigere und realistischere Körperdarstellungen zu fördern. Plattformen könnten dies freiwillig oder im Rahmen des Digital Services Act (DSA) als Maßnahme einsetzen, etwa mittels optionaler Funktionen oder Hinweisen bei einseitiger Inhaltsauswahl. Zentral ist dabei, eine Balance zwischen Kinder- und Jugendmedienschutz und Informationsfreiheit zu finden.

Hier geht’s zum Gutachten.

 

Quelle: Pressemeldung der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), Berlin, 05. Februar 2025

Kinder- und Jugendreisen sicherer machen: BundesForum und UBSKM setzen auf Zusammenarbeit

Am 10. Februar 2025 fand ein wegweisendes Gespräch zwischen dem BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V. und der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) Kerstin Claus statt. Im Fokus standen die bisherigen Erfolge der Zusammenarbeit sowie zukünftige Maßnahmen zur Stärkung des Kinder- und Jugendschutzes in Ferienlagern und anderen Kinder- und Jugendreiseangeboten.
Bilanz der Zusammenarbeit: In den vergangenen Jahren haben das BundesForum und die UBSKM verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um Schutzkonzepte für Kinder- und Jugendreisen zu verbessern. Zu den wichtigsten Erfolgen gehören die Entwicklung von Informationsmaterialien wie Eltern- und Anbieterflyern sowie die Broschüre »Unterstützungstools zur Umsetzung umfassender Schutzkonzepte im Kinder- und Jugendreisen«.
Zukunftsperspektiven: Mehr Sicherheit und klare Regelungen. Im Gespräch wurde erörtert, ob eine gesetzliche Verpflichtung für alle Anbieter von Kinder- und Jugendreisen notwendig ist, um flächendeckende Schutzmaßnahmen sicherzustellen. Zudem diskutierten die Teilnehmenden Strategien zur Identifikation und Verhinderung von Missständen in der Branche.
Gemeinsame Maßnahmen für die Zukunft: Beide Seiten verständigten sich darauf, den Austausch weiter zu intensivieren und konkrete Lösungsansätze zu entwickeln. Dies beinhaltet die Förderung von Sensibilisierungsmaßnahmen, die stärkere Vernetzung relevanter Akteure sowie die Schaffung verbindlicher Standards für den Kinder- und Jugendschutz.

 

Quelle: Meldung des BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V.; Berlin, 11. Februar 2025

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