Schlaglicht
Safer Internet Day 2024
Prävention durch Medienkompetenz und sexuelle Bildung
Der Pornografiekonsum von Jugendlichen ist schon seit vielen Jahren ein Thema des Kinder- und Jugendschutzes. Vor dem Hintergrund der Verfügbarkeit pornografischer Inhalte im Internet und dem scheinbar unproblematischen Zugang hierzu wird diskutiert, inwieweit dieser Konsum von Pornografie Jugendliche in der Entwicklung der eigenen sexuellen Identität beeinträchtigt. Das Motto des diesjährigen Safer Internet Days »Let’s talk about porno« stellt deshalb eine Herausforderung für alle dar, die Verantwortung für Kinder und Jugendliche tragen.
Aber auch Sexting, also der freiwillige und in vielen Fällen auch einvernehmliche Austausch von eigenen Nacktfotos, gehört dazu. Angesichts der aktuell diskutierten Reform des § 184b Strafgesetzbuch möchten wir das Motto des SID erweitern mit dem Appell »Let‘s talk about Sexting«.
Klaus Hinze, der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz weist darauf hin, dass es dringend notwendig ist, sowohl für rechtliche Klarheit im Strafrecht zu sorgen, damit junge Menschen nicht durch eigenes unbedachtes Verhalten in die Mühlen der Strafjustiz geraten. Genauso wichtig ist aber auch, im Rahmen des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes das Thema anzusprechen und junge Menschen über die möglichen Folgen von Sexting zu informieren und mit ihnen gemeinsam alle damit verbundenen Fragen anzusprechen, zum Beispiel: Was ist ein einvernehmlicher Austausch? Welche Risiken sind damit verbunden? Was passiert mit solchen Fotos, wenn die Beziehung endet? Welche Gefühle sind mit dem Austausch solcher Fotos verbunden? Auch Eltern und pädagogische Fachkräfte müssen darüber Bescheid wissen, wie sie Kinder und Jugendliche hinsichtlich dieses tabubelasteten Themas ansprechen können, aber auch wie sie sich im konkreten Fall rechtskonform verhalten – ohne selbst in die Mühlen der Justiz zu geraten.
»Da Konfrontations- und Kommunikationsrisiken im digitalen Raum nicht gänzlich ausgeschlossen werden können, muss der Kinder- und Jugendschutz sich dieser Aufgabe stellen. Wir als BAJ fordern deshalb aktuell, die Angebote zur Prävention sowohl im Rahmen der Medienpädagogik als auch der Sexualpädagogik deutlich auszuweiten und zu verstetigen«, so Klaus Hinze.
Beteiligung für ALLE!
Dossier zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in der Kinder- und Jugendhilfe