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Newsletter

Jugendschutz Newsletter Nr. 14 vom 09.11.2022

im aktuellen Newsletter finden Sie wie gewohnt Nachrichten und Rechercheergebnisse der letzten Wochen zu den unterschiedlichsten Handlungsfeldern des Kinder- und Jugendschutzes. Die Nachrichten geben nicht unbedingt die Meinung der BAJ wieder. Sie sind Ergebnisse redaktioneller Auswahl, Bearbeitung und Recherche und geben einen Überblick über wichtige Ereignisse und Entwicklungen mit Bedeutung für den Kinder- und Jugendschutz.

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Kein Cannabis an Jugendliche – Jugendschutz ist zentral und unverzichtbar!

»Der Jugendschutz muss bei der derzeitigen Diskussion um eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene ein zentrales Ziel sein«, fordert der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Klaus Hinze heute. »Die vom Gesundheitsminister veröffentlichten Eckpunkte der Bundesregierung zur Einführung einer kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken verweisen zwar hierauf, in der Umsetzung muss der präventive Jugendschutz und Aufklärungsarbeit aber noch deutlich mehr gestärkt werden. Die präventiven Maßnahmen im Kinder- und Jugendschutz sollten verbindlich aus den zu erwartenden Steuereinnahmen finanziert werden und zu nicht unerheblichen Teilen in die Kinder- und Jugendhilfe fließen,« so Hinze weiter. Wenngleich bereits wichtige Aspekte, wie die Straffreiheit Jugendlicher und die Abgabevorschriften sowie Werbeverbote berücksichtigt wurden, sieht die BAJ noch offene Fragen, z.B. bei der Umsetzung und Überprüfung einer Obergrenze des THC-Gehalts bei der Abgabe an unter 21-Jährige. Auch der Begriff »Genusscannabis« ist aus Sicht des Kinder- und Jugendschutzes zu überdenken, denn dieser Begriff kann leicht als verharmlosend wahrgenommen werden.
Abzuwarten bleibt aber vorerst, ob die EU nichts gegen die geplanten Regelungen hat, denn erst dann soll es einen Gesetzentwurf geben, zu dem die BAJ dann erneut Stellung nehmen wird.
→ https://www.bag-jugendschutz.de/de/schlaglicht/cannabiseckpunkte

 

Quelle: Statement des BAJ-Vorsitzenden Klaus Hinze, Berlin, 27. Oktober 2022

Zu viel!? – Zur Mediennutzung während der Pandemie

KJug 4-2022

KJug 4-2022

Die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen steht seit jeher im Fokus der Aufmerksamkeit von Eltern und Medienpädagog:innen. Mit Beginn der Pandemie wurde der gestiegene Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen unter anderem unter der Überschrift Mediensucht und digitale Verwahrlosung diskutiert. 
In der aktuellen Ausgabe von KJug – Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis gehen wir der Entwicklung auf den Grund und fragen nach den Ursachen und Folgen. Anhand der Ergebnisse verschiedener Studien werden die Situation und die damit verbundenen Konflikte und Herausforderungen beschrieben. Deutlich werden unterschiedliche Strategien von Familien im Umgang mit Medien während der Corona-Pandemie.
Klaus Hinze: Mediennutzung während der Pandemie
Dr. Claudia Lampert, Kira Thiel: Alltag – Lernen – Wohlbefinden. Onlinenutzung von Kindern und Jugendlichen während der ersten Phase der COVID-19-Pandemie
Paul Petschner: Was wir aus der Situation des ersten Corona-Lockdowns 2020 für Familien und Medien lernen könn(t)en. Reflexion und Diskussion ausgewählter Ergebnisse einer qualitativen Interviewstudie
Dr. Benjamin Strobel: »Für die Prävention gewinnt die Reflexion von Nutzungsmotiven erheblich an Bedeutung.«
Im Fokus - Kerstin Claus: Welche Welt wollen wir unseren Kindern im Internet anbieten?
Fachbeitrag - Prof. Dr. Armin Castello, Friederike Holm: Wie denken Kinder über psychische Gesundheit?
Aus der Hochschule - Johanna Wolleschensky: Journalismus als Bauchgefühl. Die journalistische Identität von Informationsbeiträgen bei Instagram aus Sicht junger Menschen
Recht - Sigmar Roll: Nur ein paar Züge – und dann! Gefahren bei der Shisha-Nutzung
Standpunkte - Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V., Deutsches Kinderhilfswerk e.V.: »Du bist doch süchtig!« Zu möglichen Auswirkungen einer Gaming Disorder Diagnose (nach ICD 11) auf die Einschätzung des Spieleverhaltens von Kindern und Jugendlichen

Die Ausgabe 4-2022 der Zeitschrift KJug – Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis mit dem Titel »Zu viel!? – Zur Mediennutzung während der Pandemie« ist zum Preis von 16,- € zu beziehen beim Herausgeber: Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V. (BAJ), Mühlendamm 3, 10178 Berlin • material@bag-jugendschutz.de • www.kjug-zeitschrift.de 

 

Quelle: Pressemeldung der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V., Berlin, 28. Oktober 2022

Sexting unter Jugendlichen – Das ist'n Ding

Landesanstalt für Medien NRW klärt mit landesweiter Out of Home-Kampagne über mögliche Strafbarkeit beim Sexting auf

Sexting – was soll das eigentlich sein? Der Begriff setzt sich zusammen aus dem englischen Begriff Texting, also der Bezeichnung für das Versenden persönlicher, digitaler Nachrichten und dem Begriff Sex. Und er beschreibt genau das: den digitalen Austausch erotischer Nachrichten, Fotos und Videos. Sexting kommt gar nicht so selten vor – für viele Jugendliche gehört Sexting mittlerweile zur Entdeckung der eigenen Sexualität dazu. Meistens macht das vor allem Spaß.
Es gibt jedoch auch einiges zu beachten, damit aus einem süßen Flirt kein bitterer Ernst wird. Mit dem Versenden von Nacktbildern kann man sich nämlich bereits als minderjährige Person strafbar machen und den meisten ist das gar nicht bewusst. Die Kriminalstatistik zur Verbreitung, dem Besitz und Erwerb von Jugendpornographie spricht für sich, über 40 Prozent der Tatverdächtigen sind minderjährig und die Zahlen steigen rasant an. Hier ergibt sich ein echtes Problem. Daher klärt die Landesanstalt für Medien NRW ab sofort mit einer landesweiten und flächendeckenden Kampagne zum Thema Sexting auf. Zielgruppe der Maßnahme sind Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren.

www.safer-sexting.de 
www.medienanstalt-nrw.de/safer-sexting 

ANMERKUNG: Die BAJ hat auch zum Thema Sexting eine Ausgabe in der Reihe Blickpunkt Kinder- und Jugendschutz publiziert »Gewalt im Netz« Sexting, Cybermobbing & Co. –  https://www.bag-jugendschutz.de/de/blickpunkt 

 

Quelle: Pressemeldung der Landesanstalt für Medien NRW, Düsseldorf, 25. Oktober 2022

Bundesrat fordert Austausch zu Fallanalysen in der Jugendhilfe

Beschluss / 1026. Sitzung des Bundesrates am 28. Oktober 2022

Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, mit den Ländern in den Austausch zu treten, um eine Aufnahme von Fallanalysen als gesetzliche Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe in das Achte Buch des Sozialgesetzbuches zu prüfen - eventuell mit vorbehaltenem Landesrecht. Dies geht aus einer Entschließung hervor, die die Länder in der Plenarsitzung am 28. Oktober 2022 gefasst haben. 

Lehren aus Missbrauchsfällen: Hintergrund sind mehrere problematische beziehungsweise fehlgeschlagene Kinderschutzverläufe, die öffentliche Aufmerksamkeit erlangt hatten und bei denen die betroffenen Familien im Kontakt mit der Kinder- und Jugendhilfe standen. 
Fallanalysen als Standard: In den Ländern und Kommunen seien in deren Folge unterschiedliche Wege von Fallanalysen und Aufarbeitung beschritten worden, um das Geschehen besser zu verstehen und hieraus zu lernen. Diese Prozesse hätten zu der Erkenntnis geführt, dass Fallanalysen bei problematischen Kinderschutzverläufen zu einem Standard der Aufarbeitung werden sollten, um den Kinderschutz zu verbessern und das Vertrauen und die Handlungssicherheit der betroffenen und erschütterten Institutionen wiederherzustellen. 
Um aus problematischen Kinderschutzverläufen lernen zu können, müssen die betroffenen öffentlichen Jugendhilfeträger bestimmten Fachstandards genügende Fallanalysen initiieren können. Insofern verweist der Bundesrat auf die Empfehlungen in den Abschlussberichten der Lügde-Kommission beim Landespräventionsrat Niedersachsen bzw. der Kommission Kinderschutz Baden-Württemberg.
Klärung des Handlungsbedarfs: Der Austausch zwischen Bund und Ländern sollte der Klärung und Konkretisierung gesetzgeberischen Handlungsbedarfs dienen. Dabei gehe es insbesondere um die Notwendigkeit einer gesetzlichen Aufgabenbeschreibung zur Ermöglichung und Sicherstellung einer eines einheitlichen Standards genügenden Fallanalyse, insbesondere im Hinblick auf datenschutzrechtliche Befugnisse. Außerdem solle gegebenenfalls auch eine Evaluation in Erwägung gezogen werden. Insbesondere solle dabei auch beobachtet werden, ob in der gerichtlichen Praxis Probleme mit der Aussage- oder Aufklärungsbereitschaft der an den Fallanalysen Beteiligten festzustellen sind.
Bundesregierung am Zug: Die Entschließung wurde der Bundesregierung zugeleitet. Sie entscheidet, wann sie sich mit den Anliegen befasst. Feste Fristen gibt es hierzu nicht.

 

Quelle: Pressemeldung des Bundesrats, Berlin, 28. Oktober 2022

Breites Bündnis um Starkoch Jamie Oliver fordert umfassenden Schutz von Kindern gegen Junkfood-Werbung

rund 40 Organisationen machen Druck auf die Ampel-Koalition

TV-Starkoch Jamie Oliver appelliert gemeinsam mit einem Bündnis aus etwa 40 Organisationen an die Ampel-Koalition, Kinder und Jugendliche vor Werbung für Lebensmittel mit viel Zucker, Fett oder Salz zu schützen. Werbung beeinflusse »nachweislich die Präferenzen und das Essverhalten« junger Menschen, heißt es in einem offenen Brief an die Parteivorsitzenden von SPD, Grünen und FDP, den zahlreiche medizinische Fachgesellschaften, Forschungseinrichtungen, Elternverbände, Verbraucherschutz- und Kinderrechtsorganisationen sowie Krankenkassen und Ernährungsorganisationen unterzeichnet haben. Werbebeschränkungen seien ein »wichtiger Schritt, um Familien dabei zu unterstützen, Kindern eine gesunde Ernährungsweise beizubringen«, so das Bündnis.
Auch die Ampel-Parteien in Deutschland hatten im Koalitionsvertrag angekündigt, gegen Junkfood-Werbung vorzugehen. Das Bundesernährungsministerium dürfte schon in Kürze einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorlegen. Das breite zivilgesellschaftliche Bündnis pocht auf eine »umfassende Regelung«. Eine »Werbebeschränkung light«, die lediglich klassische Kindersendungen adressiert, würde »ihr Ziel verfehlen«. Das Gesetz müsse Junkfood-Werbung in TV, Radio und Streamingdiensten tagsüber von 6 bis 23 Uhr untersagen. Influencer:innen sollten ausschließlich Werbung für gesunde Lebensmittel machen dürfen. Für Plakatwerbung solle eine 100-Meter-Bannmeile im Umkreis von Kitas, Schulen und Spielplätzen gelten. Als Grundlage, welche Lebensmittel als ungesund gelten, müssten die Nährwert-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dienen.
Laut einer Studie der Universität Hamburg sieht jedes Kind zwischen drei und 13 Jahren pro Tag im Schnitt 15 Werbespots für ungesunde Lebensmittel. 92 Prozent der gesamten Werbung, die Kinder wahrnehmen, vermarktet Fast Food, Snacks oder Süßigkeiten. Allein die Süßwarenindustrie hat 2021 über eine Milliarde Euro für Werbung ausgegeben – so viel wie in keinem anderen Jahr zuvor.
Kinder essen etwa doppelt so viel Süßigkeiten, aber nur halb so viel Obst und Gemüse wie empfohlen. Aktuell sind etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen von Übergewicht und sechs Prozent sogar von starkem Übergewicht (Adipositas) betroffen. Ihnen drohen im späteren Leben Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Gelenkprobleme, Bluthochdruck und Herzerkrankungen. Jeder siebte Todesfall in Deutschland ist laut Daten der OECD auf ungesunde Ernährung zurückzuführen. 

Den offenen Brief an die Ampel-Koalition unterzeichneten:

• AOK Bundesverband
• Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)
• Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKI)
• Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd)
• Bundeszahnärztekammer (BZÄK)
• Bundeselternrat (BER)
• Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG)
• Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK)
• Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
• Deutsche Diabetes Stiftung (DDS)
• Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM)
• Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
• Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ)
• Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP)
• Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP)
• Deutsche Herzstiftung
• Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ)
• Deutsches Kinderhilfswerk (DKHW)
• Deutsches Netzwerk Schulverpflegung (DNSV)
• diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe
• FIAN Deutschland
• foodwatch Deutschland
• Gütegemeinschaft Ernährungs-Kompetenz (GEK)
• Institut für Urban Public Health, Universitätsklinikum Essen
• Institut für Welternährung
• Jamie Oliver
• Kompetenznetz Adipositas
• Physicians Association for Nutrition (PAN)
• Slow Food Deutschland
• Stiftung Bildung
• Sarah Wiener Stiftung
• Stiftung Deutsche Krebshilfe
• Stiftung Kindergesundheit
• Techniker Krankenkasse
• Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD)
• Verband der Diätassistenten (VDD)
• Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)
• WWF Deutschland

Link: Offener Brief an Spitzen der Ampel-Koalition: »Werbeschranken für Ungesundes – Kinder umfassend schützen!« https://t1p.de/offener-brief-werbeschranken

 

Quelle: Pressemeldung foodwatch, DAG/DANK, vzbv und DDG, Berlin, 7. November 2022

Digitale Gewalt: Prävention nur durch Perspektivwechsel möglich

Das Projekt »digi.NOW – Im Dialog gegen digitale Gewalt« der SRH Hochschule Heidelberg und der Caritas der Erzdiözese Wien setzt bei den Lebenswelten der Jugendlichen an.
Cybermobbing, Cyberstalking oder Cybergrooming: Digitale Gewalt kennt viele Formen und nimmt mit der steigenden Digitalisierung zu. Das Projekt »digi.NOW – Im Dialog gegen digitale Gewalt« der SRH Hochschule Heidelberg und der Caritas der Erzdiözese Wien bietet ein Qualifizierungsangebot für Fachkräfte der pädagogischen Praxis im Donauraum zur Prävention digitaler Gewalt. Hier stehen die Erlebniswelten junger Menschen im Mittelpunkt. Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von über 17.000 Euro wird von der Baden-Württemberg Stiftung im Programm »Perspektive Donau« gefördert und hat eine Laufzeit vom 1. September 2022 bis 31. Mai 2023.
»Um digitaler Gewalt gegen junge Menschen präventiv zu begegnen, müssen wir beziehungsweise die pädagogischen Fachkräfte an die medialen Erlebenswelten von Jugendlichen andocken«, erklärt Katharina Kärgel, Leiterin des Projekts digi.NOW und akademische Mitarbeiterin an der SRH Hochschule Heidelberg. Gemeinsam mit Rachel Cylus und Dr. Frederic Vobbe, Professor für Soziale Arbeit an der SRH Hochschule Heidelberg, entwickelt sie vier Workshops, die junge Menschen und Fachkräfte genau hierzu in den Dialog bringen. Viele Präventionsmaterialien adressieren Kinder und Jugendliche mit Verhaltensimperativen, wie beispielsweise der Empfehlung, keine Fotos mit freiem Oberkörper auf Social Media einzustellen, sagt das Forschungsteam. Katharina Kärgel hält fest: »Diese Risikodiskurse orientieren sich aber nicht an den Lebenslagen junger Menschen. Sie übertragen die Verantwortung auf die Opfer und verstärken bei ihnen Scham- und Schuldgefühle durch die unterschwellige Suggestion, wider besseren Wissens Risiken eingegangen zu sein.« Statt Risikominimierung setzt das Konzept von digi.NOW auf eine medienpositive Haltung und die Befähigung zu einer geschützten und grenzwahrenden Nutzung digitaler Medien.
Bereits im Forschungsprojekt HUMAN (gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01SR1711 von 12/18 bis 04/21) und dem Folgeprojekt) ByeDV (kofinanziert durch das Programm Rechte, Gleichstellung und Unionsbürgerschaft (2014-2020) der Europäischen Union unter der Fördernummer 10100522 von 05/21 bis 04/23) setzte sich das Forschungsteam mit sexualisierter Gewalt in digitalen Medien auseinander. Auf Basis dieser Ergebnisse konnten die Wissenschaftler:innen Handlungsempfehlungen für pädagogische Fachkräfte ableiten, die sie in das Projekt digi.NOW einbringen.
»Vor dem Hintergrund der zunehmenden digitalen Gewalt gegen junge Menschen ist uns dieses Projekt sehr wichtig, um unsere pädagogischen Fachkräfte wie Lehrkräfte oder Sozialarbeiter:innen für die Problemlage der Jugendlichen zu sensibilisieren und gemeinsam an Problemlösungen zu arbeiten«, betont Margerita Piatti von der Caritas der Erzdiözese Wien, die sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema Cybergewalt, unter anderem im Rahmen eines EU Projektes (POWER), auseinandersetzt.

 

Quelle: Pressemeldung der SRH Hochschule, Heidelberg, 31. Oktober 2022

#OnlineAmLimit – dein Netz. dein Leben. deine Grenzen.

Safer Internet Day 2023

SID23

klicksafe Themenschwerpunkt 2023: Wie gesund ist unser digitaler Alltag und welche Fähigkeiten brauchen wir, um digitale Medien bewusst und ausgewogen zu nutzen?
Mal eben noch die Mails checken, einen Online-Termin vereinbaren und auf Sprachnachrichten reagieren, während die Kinder YouTube-Videos gucken oder auf Instagram eine neue Story posten. Ob Schule, Familie oder Beruf – unser Leben ist voller digitaler Aktivitäten, die Zeit kosten und einen wesentlichen Anteil an unserem Alltag haben. Doch bis zu welchem Punkt ist die Mediennutzung noch o.k. und ab wann setzen wir uns besser selbst Grenzen, damit wir nicht in die digitale Stressfalle tappen oder gar online ans Limit gehen? Welche Fähigkeiten benötigen Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche für eine gesunde Balance und wie können verbindliche Regeln für den Medienkonsum in Job, Schule und Freizeit aufgestellt werden?
Zum Safer Internet Day 2023 stellt die EU-Initiative klicksafe das Thema »#OnlineAmLimit – dein Netz. dein Leben. deine Grenzen.« in den Mittelpunkt ihrer Kampagne und ruft bundesweit zum Mitmachen auf. Der Safer Internet Day, der am 7. Februar 2023 stattfindet, wird in Deutschland von klicksafe koordiniert.
Zur Sensibilisierung und Stärkung der digitalen Resilienz stellt klicksafe zahlreiche Materialien zur Verfügung und schafft Raum für die Auseinandersetzung mit der Thematik auf verschiedenen Ebenen: Aktuelle Zahlen einer repräsentativen klicksafe Umfrage sollen aufzeigen, wie es um unsere digitale Gesundheit steht. Für den Schulunterricht und die außerschulische Jugendarbeit werden die Expert:innen von klicksafe 2023 eine Digital Detox Box herausgeben. Die Methodensammlung für die pädagogische Arbeit von klicksafe und Handysektor wird unter klicksafe.de/sid verfügbar sein. Auch für Eltern werden Materialien mit Informationen und Tipps bereitgestellt, die beim Dialog über digitale Mediennutzung in der Familie unterstützen. In sozialen Netzwerken werden unter den Hashtags #OnlineAmLimit und #SID2023 Inhalte und Diskussionen zu finden sein.
Macht mit!: klicksafe ruft deutschlandweit Institutionen, Stiftungen, Unternehmen, Schulen, Jugendorganisationen, Bildungseinrichtungen, Vereine und auch Privatpersonen dazu auf, sich am 7. Februar 2023 mit eigenen Beiträgen und Projekten am Safer Internet Day zu beteiligen. Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig – aufgrund der andauernden Corona-Pandemie ist mit einem breiteren Angebot an digitalen Formaten, virtuellen Workshops und Online-Informationen rund um die Themen Internetsicherheit und Medienkompetenz zu rechnen. → www.klicksafe.de/sid 
Über den Safer Internet Day: Der Safer Internet Day (SID) ist ein weltweiter Aktionstag für mehr Online-Sicherheit und für ein besseres Internet für Kinder und Jugendliche. Er findet seit 2004 immer am Dienstag der zweiten Februarwoche statt und setzt jedes Jahr einen neuen thematischen Schwerpunkt im Rahmen des internationalen Mottos »Together for a better internet«. In Deutschland wird der Safer Internet Day von der EU-Initiative klicksafe koordiniert.

 

Quelle: Pressemeldung klicksafe-Newsletter Oktober 2022, Ludwigshafen/Düsseldorf, 27. Oktober 2022

18. November: End Child Sex Abuse Day

Sexuelle Ausbeutung und sexueller Missbrauch von Kindern können überall stattfinden: Zu Hause, in der Schule, im Sportverein aber auch online. Um dem etwas entgegenzusetzen und Betroffene zu schützen, muss eine Gesellschaft Wege diskutieren und praktische Schritte unternehmen.
Auf Initiative des Europarates findet seit 2015 der »Europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt« statt. Einmal jährlich, jeweils am 18. November, sind Menschen und Institutionen in den europäischen Mitgliedsstaaten dazu aufgerufen, on- und offline auf die Wichtigkeit des Kampfes gegen sexualisierte Gewalt aufmerksam zu machen.
jugendschutz.net beteiligt sich auch in diesem Jahr, gemeinsam mit seinen Partnern der FSM und eco: In einer Social Media Kampagne sollen Fragen zu sexualisierter Gewalt beantwortet und dabei auf die Arbeit der Internetbeschwerdestellen eingegangen werden. 

 

Quelle: jugendschutz.net, Mainz, 26. Oktober 2022

Up2Date im digitalen Raum – Kinderrechtliche Impulse für den Jugendmedienschutz

Online-Fachtag am 7. Dezember 2022

DKW25

Die Koordinierungsstelle Kinderrechte beim Deutschen Kinderhilfswerk möchte sich mit Multiplikator:innen aus Medien- und Sozialpädagogik sowie medienpolitische Akteur:innen zu aktuellen Entwicklungen im Jugendmedienschutz austauschen und lädt dazu am 7. Dezember von 10.30 bis 15 Uhr zu einem Online-Austausch ein: 
Welche Impulse gibt der UN-Kinderrechteausschuss für den Schutz, die Förderung und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen im und am digitalen Raum? Und wie lassen sich aktuelle Vorgaben und Vorhaben im Jugendmedienschutz vor diesem Hintergrund einordnen? Nach zwei Impulsen am Vormittag möchte die Koordinierungsstelle Kinderrechte beim Deutschen Kinderhilfswerk am Nachmittag in drei Austauschforen zur Umsetzung dieser kinderrechtlichen Impulse ins Gespräch kommen, Projekte und Umsetzungsbeispiele kennenlernen und weitere jugendmedienschutzrelevanten Themen, Fragestellungen und Trends aus der Praxis aufnehmen.
Das Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich hier: https://www.dkhw.de/schwerpunkte/medienkompetenz/angebote-fuer-fachkraefte/up2date-im-digitalen-raum/

 

Quelle: Meldung der Koordinierungsstelle Kinderrechte des Deutsches Kinderhilfswerk e.V., Berlin, 03. November 2022

Interdisziplinäre Unterstützung von Kindern psychisch und suchterkrankter Eltern

Impulse

Für Säuglinge und Kleinkinder psychisch und suchterkrankter Eltern bestehen oft hohe Entwicklungsrisiken. Die lokalen Netzwerke der Frühen Hilfen bieten gute Voraussetzungen, betroffene Kinder und deren Eltern interdisziplinär zu unterstützen und zu versorgen. Aufgrund der multiplen Belastungen sind dabei oft sogenannte »Hilfegebinde« notwendig.
Das neue 24-seitige Impulspapier des NZFH diskutiert mögliche Wege zur Weiterentwicklung von interdisziplinären Kooperations- und Vernetzungsstrukturen in den Frühen Hilfen. Es zeigt zudem, warum es neuer Wege beim Case-Management bedarf, um interdisziplinäre »Hilfegebinde« passgenau zusammenzustellen und zu koordinieren. Eine Übersicht an relevanten Hilfen und Leistungen für Kinder und deren psychisch oder suchterkrankten Eltern rundet die Publikation ab.
Der Beitrag von Prof. Dr. Ute Ziegenhain, Katharina Henn und Till Hoffmann ist als Band 7 in der Online-Publikationsreihe »Impulse zur Netzwerkarbeit Frühe Hilfen« des NZFH erschienen. 
Online unter www.fruehehilfen.de 

ANMERKUNG: Die BAJ hat in der Reihe Blickpunkt Kinder- und Jugendschutz eine 256-seitige Ausgabe zum Thema »Kinder suchtkranker und psychisch kranker Eltern« veröffentlicht. Weitere Informationen unter https://www.bag-jugendschutz.de/de/blickpunkt

 

Quelle: Newsletter Frühe Hilfen, 25. Oktober 2022

NEWSLETTER 5/2024
Im JUGENDSCHUTZ-NEWSLETTER informiert die BAJ über eine Anhörung zur Reform des § 184 b StGB und die neue Ausgabe der Zeitschrift KJug – Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft u ...
Sexting & Co. im Sexualstrafrecht - KJug 2-2024
Mit der anvisierten Reform des § 184b »Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornographischer Inhalte« des Strafgesetzbuches hat der Gesetzgeber einen überfälligen und richti ...
JUGEND – CANNABIS – PRÄVENTION: WIE GEHT’S JETZT WEITER?
Am 1. April wird nunmehr das Cannabisgesetz in Kraft treten. Grund genug für die Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V. erneut auf die Notwendigkeit von Präventionsmaß ...
Besser gestern als morgen – Änderung des §184b StGB aus Sicht des Kinder- und Jugendschutzes
Unter diesem Titel hatte die BAJ am 02. Februar Parlamentarierinnen und Parlamentarier zu einem digitalen Austausch zur anstehenden Reform des § 184b eingeladen. Abgeordnete von SPD, Grünen ...
KJug 2-2024 Titelblatt
Sexting & Co. im Sexualstrafrecht

Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis Ausgabe 2/2024

Mit der anvisierten Reform des § 184b »Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornographischer Inhalte« des Strafgesetzbuches hat der Gesetzgeber einen überfälligen und richti ...
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Wie geht’s unseren Kindern und Jugendlichen? – Zur mentalen Gesundheit junger Menschen

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Die vergangenen Jahre haben allen Menschen viel abverlangt. Eine Pandemie, ein Krieg, eine Wirtschaftskrise, noch ein Krieg und der Klimawandel, all dies hat auch das Aufwachsen von Kindern und Jugend ...
KJug 4/2023 Titelblatt
Peer-to-Peer im Jugendschutz

Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis Ausgabe 4/2023

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Titelblatt KJUG 3-2023
Prävention contra Jugendgewalt

Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis Ausgabe 3/2023

Nicht erst seit den Silvesterkrawallen und den außergewöhnlichen Straftaten von strafunmündigen Kindern ist die Gewaltprävention in Deutschland im Fokus der (Fach)Öffentlichk ...

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